Das Café „Madame Tee“ gehört mittlerweile schon zu den Institutionen der neuerwachten Manfred-von-Richthofen-Str. Denn 2012, als die Journalistin Freya Weidermann sich zu dem Schritt entschloss, ihren Beruf zu wechseln, drohte die gutbürgerliche Straße zu kippen. Es gab kaum noch junge Leute im Kiez und die alteingesessenen starben nach und nach weg. Immer mehr Läden machten dicht. So auch ein traditionsreiches Teegeschäft in der nahegelegenen Burgherrenstraße. Freya, die eigentlich aus Stuttgart kommt und seit 2007 mit ihrer Familie in der Fliegersiedlung wohnt, sah ihre Chance gekommen. Sie eröffnete mit einer Freundin das „Madame Tee“, in dem es neben mehr als 40 Teesorten natürlich auch Kaffee, selbstgebackenen Kuchen und diverse Design-Geschenkartikel gibt.

Inzwischen ist ihr Café ein Kieztreffpunkt geworden, in dem sich die alten Damen beim Kaffeekränzchen genauso wohl fühlen wie junge Eltern mit ihren Kindern oder die hippen Zugezogenen aus Kreuzberg. Wer wissen will, was Neues passiert ist in der Manfred-von-Richthofen, der sollte sich Zeit nehmen für ein Päuschen bei „Madame Tee“. Und von dem sensationellen Möhrenkuchen naschen.

Öffnungszeiten
Mo – Fr  10 – 18 Uhr, Sa  10 – 15 Uhr

Telefon
030-33850140

Homepage
www.madame-tee.de

Ebenfalls 2012 eröffneten der Schotte Martin und der aus Korea stammende Michael 2 Häuser weiter das Luftbrückencafé.

Wer daran vorbeigeht, könnte es für ein Überbleibsel aus den alten Zeiten der Manfred-von-Richthofen-Str. halten. Und auch der erste Blick ins schummerige Innere des Restaurants mit seinen Plüschsofas, Ledersesseln, antiken Lampen und Retro-Tapeten erinnert zunächst an ein Kaffeehaus. Doch die Karte bietet modernes Crossover: französische Quiche, italienische Lasagne, brittische Scones, amerikanische Burger und asiatische Tees. Und samstags koreanische Küche.

Michael bietet neben kulinarischer auch musikalische Kost: der Jazzpianist setzt sich manchmal ans Klavier. Oder aber es spielen andere Live-Musiker. Wer wann spielt, steht auf den Tafeln vor dem Café. Und abends verwandelt sich das Café in eine Bar, die eine Menge Cocktails anbietet.

Öffnungszeiten
Mo, 11 bis 23 Uhr,
Di - Do, 10 bis 23 Uhr,
Fr, 10 bis 24 Uhr,
Sa, 12 bis 24 Uhr

Telefon
030 - 914 761 18

Die ehemalige Innenarchitektin Stefanie Klug eröffnete 2015 gemeinsam mit dem Bauingenieur Jakob Marquard in den leerstehenden Räumen einer Bankfiliale, die dann als Trödel- und Antikladen dienten, den Bioladen „Grünschnabel“. Ein ziemlich exotischer Vogel, zumindest für die alteingesessenen Tempelhofer und damit auch ein gewagtes Experiment – das aufging. Da die Betreiber selber aus dem Kiez kommen, hofften sie auf die vielen Zugezogenen aus dem angrenzenden Kreuzberg und lagen damit richtig.

Ihre Kunden haben den „Grünschnabel“ mitgeformt: konstruktive Kritik und spezielle Wünsche der Anwohner wurde von Anfang an berücksichtigt. Inzwischen speisen sich 60% des Sortiments aus Kundenwünschen. Viele Anwohner treffen sich hier, plaudern oder essen zu Mittag. Denn der „Grünschnabel bietet von Montag bis Samstag auch einen Mittagstisch an – natürlich aus den biologischen Zutaten des Ladens. Am Anfang kochten die Betreiber noch selber, doch mittlerweile ist der Zuspruch so groß, dass 2 Köchinnen jeden Tag das verwerten, was am Vortag nicht über den Ladentisch ging.

Öffnungszeiten
Mo - Fr,  8.30 - 20.00 Uhr,
Sa, 8.00 - 18.00 Uhr

Philip Feuerstein, eigentlich Diplom-Ingenieur für Städtebau, machte sein Hobby zum Beruf und eröffnete 2012 in der Manfred-von-Richthofen-Straße den Fahrradladen La Dolce Velo, der sich auf die Marke „Specialized“ spezialisiert ist. Fahrradfeinkost – so lautet das Credo von Feuerstein und seinem Mitstreiter, dem Radsportler Martin Rasiak. Hier gibt es Qualität, individuelle Beratung, Unikate – und natürlich jederzeit auch einen Kaffee.

Öffnungszeiten
Mo - Fr, 09.00 - 18.00 Uhr,
Sa, 10.00 - 14.00 Uhr

Telefon
030 - 63964316

Schön, einfach und nachhaltig soll die Mode für Kinder sein, die Selina Schweiker und Friederike Sirin in ihrem kleinen Laden „petit chochon“ – übersetzt ‚Schweinchen’ - anbieten. Individuelle Klamotten, die die Kleinen selber anziehen können und die auch verkehrt herum nicht verkehrt sind. Und die mitwachsen. Gut durchdachte Schnitte und kleine Kniffe wie z.B. Krempelbündchen machen aus Kleidern Pullover und aus langen Hosen Knickerbocker. So können die Sachen bis zu 3 Jahre von ein und demselben Kind getragen und danach trotzdem noch an jüngere Geschwister weitergegeben werden.

Schweiker und Sirin, die selber jeweils drei Kinder haben und eigentlich aus ganz anderen Branchen kommen, haben sich mit „petit cochon“ einen Traum erfüllt.  Und treffen damit den Nerv vieler Eltern, die genug haben von Rüschen, großformatiger Markenwerbung und Wegwerf-Qualität.

Öffnungszeiten
Mo, Fr, Sa, 11 - 14 Uhr,
Mi, 11 - 18 Uhr

Telefon
030 - 64434126 (nur mittwochs, 11 - 17 Uhr)

Mail
kontakt@petit-co.com

2009 begannen Carsten Andörfer und seine Frau Charlotte Pauly in der Neuköllner Friedelstr. mit ihren eiskalten Experimenten: So gibt es z.B. die beliebte Geschmacksrichtungen ‚GuZiMi‘ (Gurke, Zimt, Minze), Schoko-Ingwer oder„Lüking Spezial“ - eine sehr interessante und wohlschmeckende Mischung aus Vanilleeis und Kürbiskernen, die nicht nur schmeckt, sondern auch das Andenken an einen verstorbenen Freund von Charlotte Pauly bewahrt.

Allen Sorten ist gemeinsam, dass sie bio und handgemacht sind. Und es gibt sie seit 2014 auch in Tempelhof. Dafür muss man den urbanen Teil der Manfred-von-Richthofen-Str. zwar hinter sich lassen, aber es lohnt sich!

Öffnungszeiten
Mo - So,  14 - 19 Uhr

Auf dem Weg zu Fräulein Frost kommt man außerdem am ersten Holzkistenladen Berlins und Deutschlands vorbei. Im Oktober 2018 eröffnete Damien Subocz hier seinen einzigartigen Store, in dem es Holzkisten aller Arten und Formen gibt, aber auch bereits fertige Möbel aus solchen Kisten. Auf die Idee kam Damien, der BWL studiert hat, durch seine erste Geschäftsidee: handgefertigte Buntstifte aus Haselnussästen und Wachs.

Durch Instagram wurden die Stifte schnell bekannt. Immer häufiger war Damien damit auch auf diversen Veranstaltungen zu Gast und präsentierte seine Produkte auf alten Holzkisten. Als immer mehr Leute nicht nur seine Stifte kauften, sondern auch nach solchen Kisten fragten, besorgte sich Damien, der aus Polen stammt, Obstkisten aus seiner alten Heimat und verkaufte sie mit auf seiner Stifte-Plattform.   Denn viele Leute stehen auf den Kistenlook, vor allem junge Leute gestalten sich ihre Möbel auf diese Weise selber, aber auch viele Bars und Restaurants fragen nach. Als die Nachfrage immer größer wurde, wechselte er von seinem Versandlager in Marienfelde nach Tempelhof, wo er im Sommer 2018 auf einem Spaziergang den leerstehenden Laden in der Manfred-von-Richthofen-Str. entdeckte.

Hier haben Damien und seine Crew mehr Platz, um ihr „Lego für Möbel“ zu präsentieren und vom eigenen Tischler Möbel für diejenigen anfertigen zu lassen, die zwar den Selbstgemacht-Look mögen, aber nicht unbedingt selber Hand anlegen wollen.

Und die Öko-Stifte in allen möglichen Größen, Farben und Formen kann man hier natürlich auch kaufen.

Selbst der Regierende Bürgermeister hat in dem neunen, hippen Laden in seiner Nachbarschaft schon gestöbert.

Öffnungszeiten
Mo, Mi, Do,  11 - 19 Uhr,
Di,  14 - 19 Uhr,
Sa, 10 - 16 Uhr

Homepage
www.holzkisten-discount.de

Telefon
01573 - 8810494

Seit 2004 gibt es diesen gut sortierten Buchladen in der Manfred-von-Richthofen-Str. bereits. Die Betreiberin Klaudia Kalcher zog vor knapp 20 Jahren mit ihrer Familie in eines der Reihenhäuschen in der Fliegersiedlung. Eigentlich gefiel es ihr dort nicht: an die sehr gepflegten Vorgärten, die dichten Gardinen an den Fenstern und die überwiegend älteren Nachbarn musste sie sich erst gewöhnen. Doch ihr Mann überzeugte sie von den Vorzügen der ruhigen Wohngegend. Und ihr gefiel es bald so gut, dass sie sogar hier arbeitete, indem sie ihren Buchladen hier eröffnete. In dem man übrigens auch gute Weine bekommen kann.

Familien, Rentner, Lehrer der benachbarten Grundschulen - jeder findet hier sein Buch, blättert in Neuerscheinungen oder bestellt, was nicht vorrätig ist. Und wer nicht weiß, was er will, der lässt sich von Klaudia Kalcher beraten.

Öffnungszeiten
Mo, Di, Mi, Fr, 11 - 18 Uhr,
Do, 12 - 19 Uhr,
Sa, 9.30 - 14 Uhr