Tätig als Sound Editor für viele, zum Teil mit Oscars und Golden Reels für Sound prämierte Hollywood Filme – darunter auch die letzten sechzehn Clint Eastwood-Film. Daraus folgt seine Berufung in die Oscar Academy. Doch Berlin bleibt die zweite Heimat, oft pendelt er zwischen den Städten hin- und her.

Die Reflektion auf die tägliche Erfahrung in der Welt der Stars und Hollywoodstudios und das Bewusstsein von deren letztendlicher Unzulänglichkeit haben von Anfang eine große Rolle für Miachel Dressel photographische Arbeit gespielt. Wie viele Menschen gibt es, die voller Träume und Hoffnungen nach Hollywood kamen und die nun im Schatten der „Traumfabriken" ihr Dasein fristen? Seine Arbeiten werden immer wieder unter der Rubrik der sozialen Dokumentation eingeordnet, dennoch trifft es sein Anliegen nur unvollständig. Ohne Frage lässt sich der soziale Kommentar nicht von Photographien von Menschen trennen, von denen viele durch Armut, Krankheit, Drogen oder Schicksalsschläge an den Rand der Gesellschaft geraten sind.

Für Dressel ist dies jedoch nur die oberflächliche erste Schicht seiner Bilder. Was ein Bild zu einem guten Bild mache, sei das Sichtbarmachen einer grundsätzlicheren Ebene, die wirke und gelte ungeachtet von Ort und Zeit der Aufnahme, ungeachtet von Klasse, Rasse, Herkunft oder Alter der Portraitierten. Diesem Gedanken geht die Ausstellung nach und zeigt an der Seite der Photographien aus Hollywood und Los Angeles nun erstmals Aufnahmen aus Berlin. Über seine Fotos und seine Ausstellung in der Berliner Galerie Feinart sprechen wir mit dem Fotografen.

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