Harald Martenstein über - Die Berliner Schulklokrise
Etwa die Hälfte der Berliner Schüler vermeiden den Gang aufs Schulklo – Löcher in den Türen, Gestank, kein Papier. Deutschlands Bildung ist auch deshalb am Arsch.
Zuerst die Trigger-Warnung, Martenstein glaubt, dass man das heute so macht: Die folgende Kolumne enthält Fäkalsprache und abstoßende Details. Sie berührt die Intimsphäre junger Menschen, schildert Sachbeschädigungen und enthält einen Tiervergleich.
Ein Team der Bonner Universität sowie die German Toilet Organization haben Berliner Schultoiletten untersucht. Befragt wurden Schulleitungen und 950 Schüler aus 17 Schulen verschiedener Schultypen sowie fast allen Bezirken. An zahlreichen Berliner Schulen ist es den Kindern und Jugendlichen demnach nahezu unmöglich geworden, eine Toilette aufzusuchen. Es sei denn, die betreffende Person besitzt, was Hygiene und Privatsphäre betrifft, ungefähr die Anspruchslosigkeit eines Straßenhunds. 56 Prozent der inspizierten Schulklos zeigten "sichtbare Zerstörungen", etwa Löcher in Zwischenwänden oder Türen. 45 Prozent der menstruierenden "weiblichen und diversen Schüler*innen" fühlen sich dadurch unwohl.