Silvesterraketen und rechte Parolen - Angriff auf das Ehepaar Lohmeyer in Jamel
Jamel, ein 38-Seelen-Dorf im Norden von Mecklenburg-Vorpommern, hat bundesweit den Ruf als "Nazi-Dorf". Mittendrin: das Künstler-Ehepaar Birgit und Horst Lohmeyer. Auf der Suche nach ländlicher Idylle sind sie 2004 in den Ort gezogen, wo sie auf rechtsextreme Denkart und Ablehnung bis hin zur Bedrohung treffen. Aus kreativer Gegenwehr haben sie das Musikfestival "Jamel rockt den Förster" gegen Rechtsextremismus erfunden, das jeden Sommer 3500 Besucher*innen anlockt. In der Silvesternacht wurde das Ehepaar auf ihrem Grundstück von unbekannten Tätern bedroht. Wir sprechen darüber mit Birgit Lohmeyer.
In der Silvesternacht kam es zu einem erschreckenden Vorfall: Unbekannte betraten das Grundstück der "Jamel Rockt den Förster"-Veranstalter Birgit und Horst Lohmeyer und begingen Hausfriedensbruch. Die Täter feuerten eine Rakete in Richtung der Lohmeyers und riefen "Sieg Heil". Birgit Lohmeyer berichtete auf radioeins, dass der Staatsschutz jetzt ermittelt, da es sich um eine schwerwiegende Straftat handelt. Dieser Vorfall erinnert an den Brandanschlag von 2015, bei dem die Scheune der Lohmeyers in Brand gesteckt wurde. Damals konnten die Täter nicht ermittelt werden. Birgit Lohmeyer betonte auf radioeins, dass die Angriffe gezielt gegen sie gerichtet sind.
Trotz der Angriffe lassen sich die Lohmeyers nicht unterkriegen. Das Festival wird auch 2025 wieder stattfinden, und zwar am 22. und 23. August 2025. Die Künstler*innen werden wie immer eine Überraschung sein, da das Booking von einer Agentur übernommen wird und die Lohmeyers selbst erst am Tag des Festivals erfahren, wer auftreten wird.