Gewerkschaftspolitik 2025 - Blick auf den Zustand und die Perspektive der Gewerkschaften in Deutschland
Über die Bedeutung des 1. Mais für die Arbeiterbewegung, und inwiefern schon die Rede von Arbeiterbewegung-Nostalgie ist, sprechen wir mit Elke Hannack. Sie ist stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes.
Am 1. Mai 1886 treten in den Vereinigten Staaten von Amerika rund 400.000 Arbeiter in mehreren Städten in den Streik. Sie fordern die Einführung eines Acht-Stunden-Tags. In Chicago kommt es in den Folgetagen zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei, den sogenannten Haymarket Riots. Durch den Wurf einer Bombe in eine Menschenmenge finden die Streiks am 4. Mai ein jähes Ende. Sieben Polizisten und mindestens vier Protestierende werden getötet. Verantwortlich gemacht und zum Tode verurteilt wurden acht Anarchisten - doch bis heute ist nicht abschließend geklärt, wer die Bombe geworfen hat.
Rund 139 Jahre später ist der 1. Mai gesetzlicher Feiertag. Und der Tag steht weiter in einem Spannungsfeld. Zwischen dem Kampf für Arbeitnehmerreche, maßgeblich vertreten von den Gewerkschaften - und einer wilden Mischung revolutionärer Bestrebungen aus dem linken bis linksextremen Spektrum.