Arbeitskampf bei der Bahn - GDL-Chef Weselsky sieht Verantwortung für Warnstreik bei Bahn-Personalvorstand Seiler

Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer © picture alliance/dpa | Carsten Koall
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Im Tarifstreit mit der Bahn geht die Lokführer-Gewerkschaft GDL direkt in die Vollen. Es wird gestreikt - seit gestern 22 Uhr bis heute Abend 18 Uhr. Aufgerufen zum Streik sind Lokführer, Zugbegleiter, Werkstattmitarbeiter und auch Fahrdienstleiter. Bundesweit gibt es daher massive Beeinträchtigungen im DB-Bahnverkehr. Claus Weselsky, Chef der Lokführergewerkschaft GDL, hat den Vorwurf der Unverhältnismäßigkeit zurückgewiesen, er machte auf radioeins den Bahn-Personalvorstand Martin Seiler für den Streik verantwortlich.

Die GDL will mit dem Arbeitskampf den Druck auf die Tarifverhandlungen erhöhen und fordert neben Lohnerhöhungen und einer Inflationsausgleichsprämie insbesondere eine Arbeitszeitabsenkung für Lokführerinnen und Lokführer. Nach der Warnstreikankündigung der GDL hat die Deutsche Bahn die zweite Tarifverhandlungsrunde in dieser Woche abgesagt. Entweder es werde gestreikt oder verhandelt, so Bahn-Personalvorstand Seiler. Beides gleichzeitig gehe nicht.

Claus Weselsky, Chef der Lokführergewerkschaft GDL, sagte dazu auf radioeins:

Wir haben Verhandlungstermine vereinbart. Herr Seiler ist jetzt in den Streik getreten. Herr Seiler sagt Verhandlungen ab, obwohl es völlig normal ist, dass im Rahmen von Verhandlungen auch Warnstreiks stattfinden. Jetzt tun wir so, als hätte es das noch nie gegeben."

Claus Weselsky, GDL-Chef
Hinweis auf einer Anzeigetafel in einem Bahnhof auf den Warnstreik der GDL © picture alliance/dpa | Bodo Marks
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Tarifstreit mit der Bahn - Bundesweiter GDL-Warnstreik - Kritik vom Fahrgastverband Pro Bahn

Wegen des laufenden Warnstreiks der Lokomotivführer hat die Bahn ihre Fahrgäste gebeten, heute auf nicht unbedingt notwendige Reisen zu verzichten oder Fahrten zu verschieben. Im gesamten Fern- und Regionalverkehr komme es zu massiven
Beeinträchtigungen durch den GDL-Streik, teilte die Bahn am frühen Morgen mit. Der Notfahrplan für den Personenverkehr sei in Kraft. Das offizielle Ende des Warnstreiks hat die GDL für 18 Uhr angekündigt. Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert die kurzfristige Ansetzung des Warnstreiks. Wir sprechen darüber mit Thomas Schirmer von Pro Bahn.