Humanitäre Lage im Gazastreifen - Könnte Druck auf Israel die Situation verbessern?

Palästinenser warten an einer Spendenstelle in einem Flüchtlingslager im südlichen Gazastreifen auf Lebensmittel © Bashar Taleb/Zuma Press/dpa
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Ob aus der Luft, per LKW oder auf dem Seeweg: Die Bevölkerung im Gaza-Streifen ist auf Hilfslieferungen aus dem Ausland angewiesen. Jüngste Berichte von Nicht-Regierungsorganisationen warnen, dass sich die Menschen im Gazastreifen in einer katastrophalen Notlage befinden. Es droht eine Hungersnot. Wir sprechen über die aktuelle Situation sprechen wir mit dem Historiker und Publizisten René Wildangel.

René Wildangel sagte, dass es keine Naturkatastrophe sei, was wir im Gazastreifen sehen. Er sieht die israelische Regierung in der Verantwortung für die dortige aktuelle Lage. Natürlich sei der Ausgangspunkt für den Krieg der 7. Oktober 2023, aber das sei sechs Monate her, so Wildangel, und auch in Israel gäbe es massive Kritik an dem Vorgehen der Regierung Netanjahu.

Wir haben eine massive Zerstörung aller zivilen Strukturen im Gazastreifen. Der Gazastreifen wird auf Jahre hinaus nicht überlebensfähig sein. Und wir haben eine massive Krise, was die zivile Bevölkerung angeht. 600.000 Menschen sind von einer Hungersnot bedroht. Und im Übrigen hat diese Strategie der Regierung Netanjahu ja auch nicht dazu geführt, dass das ursprüngliche Ziel, nämlich das auch die Geiseln befreit werden, erreicht wurde. Es muss jetzt vor allen Dingen der humanitäre Zugang gesichert werden."

René Wildangel, Historiker und Publizist