Diskussion um unbezahlte Karenztage - Arbeitsmarktökonom Beckmannshagen: Gesundheitlichen Probleme ernst nehmen
Deutschland diskutiert darüber, ob Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am ersten Fehltag kein Geld mehr erhalten sollten, wenn sie sich krankmelden. Allianz-Chef Bäte hatte empfohlen, die Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag zu streichen, um die Arbeitgeber zu entlasten. Was das bringen würde, besprechen wir mit dem Arbeitsmarktökonom Mattis Beckmannshagen vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin.
Den ersten Krankheitstag nicht mehr zu zahlen, um Kosten zu sparen und den Krankenstand einzudämmen. Das war ein Vorschlag des Chefs der Allianzversicherung, Oliver Bäte. Mittlerweile ist eine Debatte daraus geworden und sie läuft seit Tagen. Bundesarbeitsminister Heil lehnt den Vorschlag ab - sein SPD-Genosse und Bundesgesundheitsminister Lauterbach auch. Teile der Union hingegen halten die Idee für debattierenswert. Sepp Müller, der stellvertretende Fraktionsvize der Union, sagt: "Auch wenn das Thema der Karenztage sich nicht in unserem Wahlprogramm findet, könnte dies ein altbewährter Ansatz sein."
Aber wie sieht es denn faktisch aus? Kann der Vorschlag überhaupt einlösen, was er verspricht? 40 Milliarden Euro meint der Allianzchef damit einsparen zu können.