Konzert - Robert Glasper
Der mit fünf Grammys ausgezeichnete Pianist nimmt Jazz als Ausgangspunkt für seine freigeistigen Streifzüge durch die Welt der Musik.
Robert Glasper einfach einen Jazz-Pianisten zu nennen, würde zu kurz greifen. Klar, ein solcher ist der 46-Jährige stets unüberhörbar auch, aber was er auf seinen diversen Spielwiesen so veranstaltet, transzendiert des Öfteren Genregrenzen – echte oder vermeintliche. So schrieb die Los Angeles Times einst: "Die Liste der Jazz-Pianisten, die eine J Dilla-Referenz in einem Thelonious Monk-Cover unterbringen können, ist kurz – aber dann wiederum sind nicht viele Jazz-Pianisten Robert Glasper."
HipHop, zu dessen Vorfahren der Jazz ja durchaus zählt, ist überhaupt immer wieder wichtiger Anknüpfungspunkt für den gebürtigen Texaner. Er spielt solo wie auch in den unterschiedlichsten Bandkonstellationen, auf seinen Alben stehen moderne Jazz-Instrumentals neben seelenvollen Zusammenarbeiten mit Menschen wie Erykah Badu, Common oder Killer Mike (Run The Jewels) sowie unorthodoxen Coverversionen von Radiohead- und Nirvana-Songs. Er spielte auf Alben von Kendrick Lamar genauso, wie er zum Soundtrack des Bio-Pics über den von ihm für seine Herangehensweise an Musik verehrten Miles Davis beisteuerte; musizierte mit Stevie Wonder und George Clinton, Hiatus Kaiyote und Mac Miller.
Im November kommt Robert Glasper für zwei exklusive Konzerte nach Deutschland, um seine Interpretation von evolutionsoffenem Jazz mit Erkundungsdrang fürs 21. Jahrhundert zu präsentieren – eines davon heute im Columbia Theater.