Doch die "Nutty Boys" aus Camden Town gehören nicht zu den Bands, die mit schnöden "Greatest Hits"-Shows einzig an die Nostalgie der Fans appellierend Kasse machen. Vielmehr haben Graham "Suggs" McPherson, Michael "Monsieur Barso" Barson und Co. in den bald 50 Jahren ihrer Karriere immer mal wieder neue Wege beschritten statt die einmal erfolgreiche Formel zu Tode zu reiten. So sei zum Beispiel an "Wonderful", das fantastische 1999er Comeback-Album nach längerer Absenz erinnert, auf dem Madness den knalligen Ska-Sound früher Tage weitgehend zugunsten von pointierten, melancholischen Pop-Songs hintanstellten – und dabei glänzten.

Auch ihr diesjähriges Album "Theatre Of The Absurd Presents C'est La Vie" zeigt eine Band, der selbst nach fast einem halben Jahrhundert und 13 Studioalben nicht die Ideen ausgehen, und die immer noch für eine vierfache „Hit“-Wertung im radioeins-Soundcheck gut ist.

So wird besagtes neues Album auch den Schwerpunkt der nach ihm benannten Tour bilden, aber keine Angst: Es wird auch viel Vertrautes zu hören geben, und ganz gewiss wird es zur rechten Zeit heißen: "Hey you! Don’t watch that! Watch this!" – spätestens, wenn dann der "Heavy, heavy Monster Sound" erklingt, dürfte es kein Halten mehr geben …