Anders als auf dem ebenfalls gelungenen Vorgänger "Parallels: Shellac Reworks", bei dem er – wie der Untertitel schon andeutet – Klassikaufnahmen aus dem Archiv der Deutschen Grammophon neu bearbeitete, stammen alle Kompositionen diesmal wieder aus eigener Feder. Es ist also offensichtlich, dass der auch als Maler tätige Musiker sich stets neue Herausforderungen sucht, statt Bewährtes zu wiederholen.

Unter der Fragestellung "Was, wenn nicht unsere Gefühle, macht uns zu Menschen?" bietet er mit den elf Tracks einen "alternativen Weg für menschliche Kreativität im Zeitalter der KI." Nicht nur dank der darauf ebenfalls zu hörenden durch und durch menschlichen Gesangsgäste wie Malou, Mogli oder Henry Green gelingt es Löffler, trotz der elektronischen Instrumentierung stets wie intendiert daran "zu erinnern, dass Musik kein Produkt ist, sondern vielmehr ein Geschöpf, geboren aus jemandes Hand und Seele."

Dementsprechend sind auch Auftritte des Künstlers von der Küste auch alles andere als seelenlose Maschinenparaden mit Fließbandklängen, sondern synergetische Feiern des kreativen Miteinanders von Organischem und Synthetischem. Einmal mehr zu erleben, wenn ihn die zum Album gehörige "A Life Tour" Ende November auch nach Berlin führt.