Genannt wird er von allen einfach nur Wenzel. Hans-Eckhardt Wenzel, Jahrgang 1955. Er ist Vollblutmusiker, Provokateur, Querkopf aus Leidenschaft und einer der wichtigsten Liedermacher im Osten Deutschlands. Zu DDR-Zeiten Hauptakteur des kritischen Liedertheaters „Karls Enkel“, narrt er später mit Steffen Mensching im Clowns-Duo „Meh & Weh“ die Funktionäre. Mit subversiver Kreativität gelingt es ihnen immer wieder, das System zu unterlaufen. Ihre DaDaeR-Programme waren Kult.

Wer ihn einmal live auf der Bühne erlebt hat, gerät in seinen Bann und ist Fan vielleicht für immer. Viele seiner Songs basieren auf persönlichen Erlebnissen. Mitreißende Rhythmen, Lieder voll zärtlicher Poesie oder beißendem Spott. Umwerfender Humor und Ironie auch in seinen Moderationen.

Nach der Wende feiert Wenzel auch internationale Erfolge. Die Tochter des legendären Folksängers Woody Guthrie, Nora Guthrie, lädt Wenzel nach Nashville ein, ein Ritterschlag. Tourneen führen den Musiker durch Frankreich, Österreich, Amerika, Nikaragua, die Türkei. Er stand mit Arlo Guthrie, Randy Newman, Ferhat Tunc, Konstantin Wecker und vielen anderen Sängern auf der Bühne.

Neben der Goldenen Amiga wurde er unter anderem mit dem Heinrich-Heine-Preis, dem Deutschen Kleinkunstpreis, der Ehrenantenne des Belgischen Rundfunks ausgezeichnet und erhielt acht Mal den Preis der deutschen Schallplattenkritik und die Jahrespreise der Liederbestenliste. 2023 erschien der Dokumentarfilm „Wenzel: Glaubt nie, was ich singe“ und die neue Solo Live CD „Noch verschont von großen Kriegen“.