Sie hat Stimme, Körper und Leidenschaft für großen Soul. Und dreist genug für vollmundige Sprüche ist die 34-jährige Melissa Jefferson auch – Lieblingsvokabel: Bitch. Was sie auch auf Männer bezieht. Doch Seelentiefe interessiert sie nicht so sehr wie ihre Botschaft, dass sie etwas „Besonderes“ sei. Nämlich „fett und schwer“. Das macht sie auch auf ihrem 3. Album mit knalliger Schärfe deutlich. Dabei verknüpft sie body politics mit den klassischen Schmerz-Motiven des R’n’B und HipHop. Wenn das streckenweise auch zu plakativ gerät und an seinem expliziten Umgangston deutlich hörbar für ein Highschool-Publikum gedacht ist, gibt es doch immer wieder gefühlvolle Momente.

Kai Müller, Tagesspiegel