Soundcheck - Did You Know That There's a Tunnel Under Ocean Blvd von Lana Del Rey

Did you know that there's a tunnel under Ocean Blvd von Lana Del Rey
Did you know that there's a tunnel under Ocean Blvd von Lana Del Rey | © Polydor

Soundcheck-Wertung: 3 x Hit, 1 x Geht in Ordnung

Die Gottmutter amerikanischer Melancholie erschließt sich mit ihrem neunten Longplayer „Did You Know That There’s a Tunnel Under Ocean Blvd“ ein neues Level an Vulnerabilität und Introspektive – und damit die nächste Generation von Hörer*innen, die ihren Ikonenstatus weiter verfestigen. Insgesamt bleibt LDR, die auch hier wieder von Jack Antonoff produziert wurde, ihrem Stil treu, ohne darin zu stagnieren. „A&W“ und „Taco Truck“ überraschen mit einem zeitgeistigen Sound, und gleichzeitig widersetzt sie sich dem Tempo im Streaming-Zeitalter mit ihren oftmals überlangen Songs, flächigen Arrangements und einer geduldigen Ruhe beim Erzählen, wie in „Fingertips“ oder „The Grants“.

Überhaupt: Die Lyrics. Auf diesem Album finden sich genug Sätze, mit denen man sich auf den Boden setzen und erstmal nur nachspüren will – der Schwere, dem Schmerz, der Klarheit und nicht zuletzt der sprachlichen Kunst darin. Auf Tiktok kursieren unter den jüngeren Lana-Fans Clips mit Sätzen wie: „Lana del Rey could have written ‚Ulysses‘, but James Joyce never could have written ‚There’s a girl who sings Hotel California/ Not because she loves the notes or sounds that sound like Florida/ It’s because she’s in a world, preserved, only a few have found the door.‘“ Und das ist womöglich wahr.

Ilona Hartmann, freie Autorin, Texterin, Podcasterin

Soundcheck
radioeins

Soundcheck

Noch mehr Rezensionen, den Podcast und alle Infos zum Soundcheck finden Sie hier.