In ihrem Zentrum, parallel zur Oder, entstand dabei eine überbreite Prachtmeile: hervorragend geeignet für Aufmärsche und Paraden - mit Wohnungen und Geschäften. Darunter drei Kaufhäuser: eines für Haushaltstechnik, eines für Kinder und eines für Autos. Im letzteren durfte man die Ware allerdings nur im Schaufenster bestaunen und eine Bestellung abgeben, die nach ca. 15 Jahren Wartezeit eingelöst werden konnte.

Auch ein großer Platz entstand, mit einem überdimensionierten Granitbrunnen, daher der Name Brunnenplatz. Wenn der Brunnen allerdings zu sprudeln begann, hatten die umliegenden Geschäfte und Wohnungen kaum noch Wasser zur Verfügung. Auch deshalb wurde er nach der Wende abgerissen und durch den kunterbunten ‚Comic-Brunnen‘ ersetzt. Einen Laden, der nach Ende der Bauarbeiten 1963 als eines der ersten Geschäfte in der Magistrale eröffnet wurde, gibt es noch immer: den Fotoladen Schwenzer.
Ansonsten hat sich viel verändert: Die damals in Reih und Glied gepflanzten 80 Linden sind heute riesengroß und sorgen deshalb für Diskussionsstoff. Auch, weil ihre Wurzeln die Gehwege zu einem nicht ungefährlichen Parcours gemacht haben.
Am südlichen Ende erhebt sich seit 30 Jahren das höchste Gebäude der Stadt: Der Oderturm. Er beherbergt unter anderem das rbb-Regionalstudio, aber auch ein Einkaufszentrum. Genau wie die gegenüberliegenden „Lenné-Passagen“. Eine große Konkurrenz für die Einzelhändler in der Straße.

Viele Frankfurter sind heute unzufrieden mit ihrer Magistrale. Sie steht zwar unter Denkmalschutz, aber alle sind sich einig: Sie muss dringend neu und modern gestaltet werden. Radioeins erklärt die Karl-Marx-Straße deshalb schon jetzt zur „Schönen Straße“ und hat seinen Truck vor dem Coworking-Café „BLOK O“ geparkt. Christiane Falk wird hier mit vielen Gästen darüber reden, wie die wichtigste Geschäftsstraße in Frankfurt (Oder) wirklich zu einer schönen Straße werden kann. Deshalb heißt es jetzt: Ohren auf für vier Stunden Musik, Talk und Überraschungen, live aus der Karl-Marx-Straße in Frankfurt (Oder).