Alt-Marzahn - Streetview

Streetview: Alt-Marzahn
Streetview: Alt-Marzahn | © radioeins/Warnow

Eine Kirche, gebaut von einem Schinkelschüler, ein tradtitioneller Landgasthof und ein historischer Bauernhof aus dem 19. Jahrhundert mit seltenen Nutztierrassen – das alles findet sich entlang der Dorfstraße Alt-Marzahn im gleichnamigen Angerdorf.

Landhaus Marzahner Krug

Das rustikale Restaurant findet sich in der Mitte des Dorfes gegenüber der ehemaligen Dorfschule, dem heutigen Bezirksmuseum. Der frühere Pferdestall, der Saal des Dorfplatzes, das Jägerzimmer und der großzügige Innenplatz mit dem Hofcafé bieten den Gästen mitten in der Stadt ein Gefühl von ländlicher Idylle.

Kontakt
Alt-Marzahn 49
Tel.: 030 5400560
Home: marzahner-krug.de

Öffnungszeiten
Mo – Do, 11.00 – 22.00 Uhr
Fr & Sa, 11.00 – 23.00 Uhr
So, 11.00 – 21.30 Uhr

Bockwindmühle

Die Mühle, die heute weithin sichtbar auf einem Hügel am östlichen Ende des Dorfangers von Alt-Marzahn thront, ist eine Rekonstruktion einer Bockwindmühle aus dem Jahr 1815 und damit der vierte Mühlenbau an dieser Stelle. 

Bockwindmühle in Alt-Marzahn
Bockwindmühle in Alt-Marzahn

Die Bauern mussten ihr Korn lange Zeit in den Mühlen von anderen Orten, wie beispielsweise Ahrensfelde, mahlen lassen. Doch die seit 1765 von Friedrich II. in der Region angesiedelten Pfälzer Kolonisten forderten den Bau einer eigenen Mühle, die dann allerdings erst 1815 gebaut wurde und der zwei weitere folgten.

1978 ging die Mühle in das Eigentum der DDR über und wurde für die völlige Neubebauung von Marzahn abgerissen.

1982 beschloss der Ost-Berliner Magistrat dann, dass an historischer Stelle wieder eine Bockwindmühle errichtet werden sollte. Dieses Vorhaben konnte jedoch erst zwischen November 1993 und Mai 1994 umgesetzt werden. In dieser Zeit entstand die heutige Anlage als Nachbau der allerersten Marzahner Windmühle.

Sie ist heute ein produzierendes Museum. Angemeldeten Gruppen wird vorgeführt, wie aus Getreidekörnern Mehl gemahlen wird. Schulklassen können die Funktion einer handbetriebenen Kornmühle erproben und das selbst gemahlene Mehl vor Ort zu Plätzchen verarbeiten. Der Müller bäckt aus dem Mehl sein Mühlenbrot, das er vor Ort und in einigen Berliner Ökoläden vertreibt. 

In der Mühle kann auch geheiratet werden: Am 11. Juli 1997 fand hier die erste Mühlenhochzeit statt. In den Jahren 2009 und 2010 gestaltete der Mühlen-Verein das Gelände neu und errichtete mit Unterstützung des Bezirksamtes eine Hochzeitstreppe mit einem rosenbewachsenen Hochzeitstor. 

Tierhof Marzahn

Mitten im gut erhaltenen, märkischen Angerdorf Marzahn befindet sich ein denkmalgeschützter Dreiseithof, ein historischer Bauernhof, der von Pfälzer Kolonisten vor fast 300 Jahre erbaut wurde. Hier wird heute ein bäuerlicher Betrieb geführt, wie er um 1900 typisch war, mit Nutztieren vom Pferd bis zur Ente in Tiergehegen und auf den Koppeln. Besucher können hier Wissenswertes zur artgerechten Haltung und zum richtigen Umgang mit den Tieren erfahren. Außerdem geht es ganz praktisch um den Erhalt gefährdeter und vom Aussterben bedrohter Nutztierrassen. 

Tierhof in Alt-Marzahn
Tierhof in Alt-Marzahn

Rund 50.000 Besucher, darunter auch Touristengruppen und ca. 200 Schulklassen und Kindergruppen, können den Tierhof im Rahmen von Führungen oder Projektunterricht besuchen.

Außerdem ist der Tierhof Marzahn ein Einsatzbetrieb für das Freiwillige Ökologische Jahr, bietet Schülerpraktika und Praktika für Studenten der Agrarwissenschaften und Veterinärmedizin an.

Kontakt
Alt-Marzahn 63
Tel.: 030 74776509

Öffnungszeiten
Montag bis Freitag: 8.00 - 12.00 Uhr, 13.00 - 15.45 Uhr
Samstag, Sonntag & feiertags: 11.00 - 15.00 Uhr

Eintritt für Einzelpersonen frei.

Stülerkirche

Die evangelische Dorfkirche von Alt-Marzahn ist eine neugotische Backsteinkirche, 1869 bis 1871 nach einem Entwurf von Friedrich August Stüler, einem Schüler Schinkels, erbaut.  

Stülerkirche
Stülerkirche

Ursprünglich stand hier eine frühgotische Feldsteinkirche aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Nach den verheerenden europäischen Kriegen (Dreißigjähriger Krieg, 1618 bis 1648, und Siebenjähriger Krieg, 1756 bis 1763) brauchte Marzahn wie ganz Brandenburg neue Einwohner. Durch die Siedlungspolitik Friedrichs II. kamen ab 1764 Kolonisten aus der Pfalz hierher und brachten ihren reformierten Glauben mit. Die lutherische Gemeinde Alt-Marzahn und die reformierte Gemeinde Neu-Marzahn teilten sich von nun an die Kirche, die allerdings inzwischen so baufällig war, dass während der Predigt am Ostersonntag 1782 ein Stein aus dem Gewölbe fiel und fast einen Kirchgänger erschlug.

Deshalb wurde dann 1874 die alte Feldsteinkirche abgerissen und die heutige Stülerkirche an dieser Stelle auf dem Dorfanger gebaut. 

Am 28. März 1985 erklärte der Rat des Stadtbezirkes Marzahn die Kirche dann zum Baudenkmal und es begann eine umfassende Sanierung von 1987 bis 1989 im Kontext der „Dorfrekonstruktion“ Marzahn. Der Dorfkern sollte so in seinen typischen Elementen erhalten bleiben und in das Neubaugebiet integriert werden, das ab 1977 ringsumher in die Höhe wuchs.