Oh my God: It's a Radioday - die radioeins Götterdämmerung! - Die Frage nach Gott: Zu unpräzise für die Wissenschaft!

Ein Mann blickt durch ein Loch im Himmel zu den Sternen hinauf
www.imago-images.de
Ein Mann blickt durch ein Loch im Himmel zu den Sternen hinauf | © www.imago-images.de Download (mp3, 16 MB)

Der Teilchenphysiker und Wissenschaftshistoriker Alexander Blum lehnt es ab, die Existenz Gottes zu beweisen oder zu widerlegen – nicht aus Prinzip, sondern weil die Frage zu ungenau formuliert ist. Wissenschaft benötigt präzise Hypothesen, die sich testen lassen. "Gott" ist jedoch ein Begriff, der für jeden etwas anderes bedeutet.

Wissenschaft basiert auf überprüfbaren Methoden und Hypothesen, während Glaube auf Annahmen beruht, die sich nicht beweisen lassen. Aussagen wie "Corona war ein Laborunfall" oder "es gibt einen Gott" sind aus wissenschaftlicher Sicht nicht überprüfbar – und damit auch nicht beweisbar oder widerlegbar. Blum spricht auf radioeins vom "God of the Gaps" – einem Konzept, bei dem Gott für alles herhalten muss, was die Wissenschaft noch nicht erklären kann. Doch je mehr die Wissenschaft versteht, desto kleiner wird dieser Raum. Eine solche Sichtweise degradiert Religion zu einem Rückzugsgefecht.

Das "Gottesteilchen": Eine Metapher für Erkenntnis

Das sogenannte "Gottesteilchen" – das Higgs-Boson – ist keine göttliche Entität, sondern ein fundamentales Teilchen, das hilft zu erklären, wie Masse entsteht. Der Begriff ist metaphorisch zu verstehen, ähnlich wie Einsteins Vorstellung von "Gott" als die Ordnung und Struktur der Naturgesetze.