Oh my God: It's a Radioday - die radioeins Götterdämmerung! - Gott im Film: Zwischen Apokalypse und Augenzwinkern
Wie zeigt sich Gott im Kino? Mal als donnernde Stimme, mal als weiser Mann im weißen Anzug – und manchmal als kleines außerirdisches Wesen mit Heilkraft. Knut Elstermann wirft gemeinsam mit radioeins-Filmkritikerin Anke Leweke einen Blick auf göttliche Erscheinungen auf der Leinwand: von Bibelklassikern über Science-Fiction bis zur Komödie. Warum gerade das Lachen Gott näherbringt, was Whoopi Goldberg mit Spiritualität zu tun hat – und warum Stars früher göttlicher wirkten als heute.
Gott erscheint im Film oft nicht direkt, sondern durch Zeichen, Stimmen oder Naturphänomene – wie in klassischen Bibelverfilmungen à la "Die Zehn Gebote". Auf der anderen Seite wählen viele Filme auch einen humorvollen Zugang zur Gottesfigur. In "Bruce Allmächtig" etwa übernimmt Jim Carrey für kurze Zeit Gottes Aufgaben – mit all den Konsequenzen. Auch "Star Trek" oder Whoopi Goldberg in "Made in America" spielen mit göttlichen Rollenbildern. Komödien machen Gott nahbar und regen gleichzeitig zum Nachdenken an. Selbst in unerwarteten Genres wie Science-Fiction finden sich religiöse Motive. "E.T." etwa enthält zahlreiche Anspielungen auf biblische Erzählungen: Ankunft von oben, Heilung, Tod und Auferstehung, Rückkehr in den Himmel – inklusive Regenbogen. Der Film wird so zur modernen Passionsgeschichte.
Früher waren Filmstars wie Greta Garbo oder Rudolph Valentino fast überirdisch – fern, geheimnisvoll, fast göttlich. Heute sind Stars durch soziale Medien allgegenwärtig und verlieren dadurch ihre "Unnahbarkeit". Die Aura der Leinwandgöttlichkeit ist einer neuen Form von Nähe gewichen.