From 9 to 9 © radioeins / imago images/Elmar Gubisch
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From 9 to 9 - der Radioday IN ARBEIT

 

Rund 40 Jahre des Lebens sind von Erwerbsarbeit geprägt. Das entspricht ungefähr der Hälfte der statistischen Lebenserwartung. Der Job ist damit neben der Familie die wohl größte Konstante unseres Daseins (auch wenn es immer häufiger nicht bei einem bleibt, Jobwechsel und Neuanfänge immer üblicher werden).

Je älter die Gesellschaft im Durchschnitt wird, desto länger müssen wir arbeiten, und viel spricht dafür, dass die Rente mit 67 noch nicht das letzte Wort ist. In Japan etwa, der einzigen Industrienation mit einer noch älteren Bevölkerung, animiert die Regierung bereits mit ausgeklügelten Anreizen zum freiwilligen Weiterarbeiten.

Das ist aber nur ein Teil des konstanten Wandels, in dem sich die Arbeitswelt befindet. Die Corona-Pandemie war dabei sicher ein Katalysator, sodass es nach ihrem Ende erst recht jede Menge zu besprechen gibt - und das wollen wir auf radioeins am 1. Mai tun: „From 9 to 9 - der Radioday IN ARBEIT“ beleuchtet unser Verhältnis zur Arbeit und die teils massiven Veränderungen, mit denen wir konfrontiert sind: Automatisierung, KI, Fachkräftemangel, Home-Office - wie arbeiten wir und wie werden wir arbeiten? Nicht zu vergessen: Wie möchten wir arbeiten? Der Radioday konzentriert sich auf Deutschland, aber endet nicht an den Landesgrenzen, erkundet auch Arbeitswelten weltweit. Zwölf Stunden Programm zwischen Realität und Utopie, zwischen Lohndumping und bedingungslosen Grundeinkommen, zwischen Selbstverwirklichung und Ausbeutung, zwischen Arbeitsverdichtung und Vier-Tage-Woche.

Von 9 bis 21 Uhr wird der Feiertag auf radioeins zum Arbeitstag - für die Moderator*innen Stephan Karkowsky, Meili Scheidemann und Knut Elstermann. Zum Feierabend gibt’s ein Music-Special von und mit Simon Brauer.

Beiträge zum Thema

Für die Vielen © Stadtkino Filmverleih
Stadtkino Filmverleih

Radioday am 1. Mai - Die Arbeiterkammer Wien und der Film „Für die Vielen“

In Österreich gibt es schon seit über hundert Jahren eine ganz besondere Institution: Die Arbeiterkammer in Wien. Sie ist die zentrale Interessensvertretung österreichischer Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen und ist eine einzigartige Anlaufstelle für die vielen Menschen, die um ihre Rechte kämpfen. Vergangene Woche ist ein Doku-Film in die Kinos gekommen, der die Arbeit dieser besonderen Institution zeigt – aber auch den Menschen, die sich an sie wenden ein Gesicht und eine Stimme gibt. Der Regisseur Constantin Wulff ist gerade auf Filmtour durch Deutschland – begleitet wird er dabei von Christoph Klein, dem ehemaligen Direktor der Arbeiterkammer Wien.

Ronja Ebeling: Work Reloaded ©
Eden Books

Radioday am 1. Mai - Generation Z auf dem Arbeitsmarkt

Man könnte die Idee als anmaßend empfinden: Eine junge Journalistin, Jahrgang 1996, lädt gestandene Führungskräfte zu Vorstellungsgesprächen ein und schreibt ein Buch darüber. Die Journalistin heißt Ronja Ebeling, das kürzlich erschienene Buch „Work Reloaded“ und gibt Einblicke in gleich zwei Welten: die Chefetagen von Unternehmen im In- und Ausland sowie die Gedanken- und Wertewelten von Ebelings Generation, der Generation Z der zwischen 1995 und 2010 Geborenen. Wir sprechen mit Ronja Ebeling.

Burn On: Immer kurz vorm Burn Out
Droemer

Radioday am 1. Mai - Burn-on: Psychische Zumutungen der Arbeitswelt

Zehn Prozent der Deutschen arbeiten suchthaft, zeigt eine aktuelle Studie der Böckler-Stiftung. Diese Menschen arbeiten nicht nur exzessiv, sondern auch zwanghaft. Sie fühlen sich verpflichtet, auch wenn der Job keinen Spaß macht. Sie haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie frei nehmen. Sie können nicht richtig entspannen, wenn sie doch frei haben. Das hat gravierende Folgen für die Gesundheit. 2022 erreichte die Zahl der Ausfalltage aufgrund psychischer Erkrankungen einen Rekordwert. Der Psychiater Bert te Wildt kennt dieses Phänomen aus eigener Praxis

Das Unwohlsein der modernen Mutter von Mareice Kaiser
Rowohlt Verlag

Radioday am 1. Mai - Frauen und Arbeit: Das Unwohlsein der modernen Mutter

Welche Rolle nimmt Arbeit in unserem Leben ein und wie können wir sie mit anderen Aspekten unseres Lebens vereinen? Jeder und jede, die kleine Kinder hat, ist spätestens in der Coronapandemie bei dieser Frage an seine Grenzen gestoßen. Aber es sind auch plötzlich alte Rollenmuster zu Tage getreten, wenn die Frage nach Care-Arbeit im Raum Stand. Denn plötzlich haben Frauen wieder mit einer Selbstverständlichkeit den Haushalt schmeißen müssen – und das neben der Arbeit. Mareice Kaiser ist Journalistin, Autorin und selbst Mutter und hat sich viel mit dem Thema der Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz beschäftigt.

Headhunter Symbolbild © IMAGO / Panthermedia
IMAGO / Panthermedia

Radioday am 1. Mai - Ein Headhunter und der Fach- und Führungskräftemangel

Immer weniger Menschen streben eine Karriere als Führungskraft an - einer Studie der Boston Consulting Group zufolge waren es im vergangenen Jahr nur 13 Prozent von 4000 befragten Arbeitnehmern weltweit. Dies hänge mit dem hohen Anforderungsprofil zusammen, meinen Experten, mit der Konsequenz, dass viele, insbesondere die nachwachsenden Generationen Y und Z, den steigenden Druck in den Top-Positionen als unattraktiv empfinden. Der Job von Wolfram Tröger vermittelt als Personalberater und Headhunter Fach- und Führungskräfte, außerdem ist er Vizepräsident des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberatungen.

Screenshot: "On The Way To New York" © www.onthewaytonewwork.com
www.onthewaytonewwork.com

Radioday am 1. Mai - Michael Trautmann: Podcast "On The Way To New Work"

Michael Trautmann war Unternehmensberater, Werber und Marketingchef bei Audi, bevor er 2004 Unternehmer wurde. Promoviert hat er zwischendurch auch noch. Mit der thjnk AG hat Trautmann eine erfolgreiche Werbeagentur mitgegründet, die fast 500 Mitarbeiter*innen beschäftigt. Durch den Podcast "On The Way To New Work", den er gemeinsam mit dem Internetunternehmer Christoph Magnussen präsentiert, erschließt sich Trautmann seit 2017 die Themenfelder digitale Transformation und New Work.

Mechatroniker-Azubi David Kotte © radioeins/Amelie Ernst
radioeins/Amelie Ernst

Radioday am 1. Mai - Azubi-Krise in Deutschland

Es ist ein neuer Negativrekord: Zum ersten Mal überhaupt sind mehr als 2,5 Millionen der 20- bis 34-Jährigen in Deutschland ohne Berufsabschluss. Das geht aus einem Berichtsentwurf des Bundesinstituts für Berufsbildung hervor. Die Zahl der Ungelernten steigt seit zehn Jahren: Lag ihr Anteil unter jungen Menschen im Jahr 2020 noch bei 15,5 Prozent, waren es ein Jahr später schon 17 Prozent. Die Folgen: Der Fach- und Arbeitskräftemangel in Deutschland nimmt immer größere Dimensionen an. Über Lösungmöglichkeiten sprechen wir mit Prof. Bernd Fitzenberger, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Robin Schellenberg © Julian Nelken
Julian Nelken

Radioday am 1. Mai - Wie ist die Situation der Berliner Clubs nach der Pandemie?

Rund 1,5 Milliarden Euro hat die Berliner Clubszene vor der Corona-Pandemie im Jahr erwirtschaftet. Das Nachtleben ist also ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor für die Hauptstadt, Aushängeschild und Anziehungspunkt für Gäste aus dem In- und Ausland. Und Arbeitsplatz für rund 9000 Beschäftigte. Dann plötzlich Vollbremsung. Stillstand. Lockdown. Viele Mitarbeiter*innen sind notgedrungen in andere Branchen abgewandert. Und heute? Die letzten Schutzmaßnahmen sind ausgelaufen, die Sommersaison 2023 kann kommen. Wie es den Berliner Clubs wirtschaftlich geht, das fragen wir Robin Schellenberg, Betreiber des Klunkerkranich in Neukölln und Vorstandsmitglied der Clubcommission.

Altes Rathaus in Wedel, Schleswig-Holstein © IMAGO / imagebroker
IMAGO / imagebroker

Radioday am 1. Mai - Wedel führt als erste Kommune Vier-Tage-Woche ein

Wie viele kommunale Verwaltungen leidet auch die Stadt Wedel in Schleswig-Holstein unter Bewerber- und Personalmangel. Das soll sich nun ändern. Um als Arbeitgeber attraktiver zu werden, bietet die Stadt im Hamburger Speckgürtel ihren derzeit 438 Verwaltungsmitarbeitern künftig die Vier-Tage-Woche an – auf freiwilliger Basis und als erste Kommune Deutschlands. Wir sprechen darüber mit Jörg Amelung. Er ist als Fachbereichsleiter Innerer Service auch für die Personalplanung und -entwicklung der Stadtverwaltung Wedel zuständig.

Wissenschaftler*innen in einem Labor © IMAGO / Sven Simon
IMAGO / Sven Simon

Radioday am 1. Mai - "ProfsFürHanna"

Interview mit Paula-Irene Villa Braslavsky, Professorin und Inhaberin des Lehrstuhls Soziologie/Gender-Studies an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie hat mit anderen Professoren und Professorinnen die Gruppe „ProfsfürHanna“ gegründet und einen Protestbrief gegen die Reformpläne der Ampelregierung geschrieben.

Fußgänger in Tokio © IMAGO / AFLO
IMAGO / AFLO

Radioday am 1. Mai - Warum viele Japaner freiwillig bis zum Lebensende arbeiten

In Deutschland wird über die Rente mit 63 diskutiert – Ende April hat die eine Fachkommission der CDU dafür plädiert, den Renteneintritt an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. Was für viel Empörung bei den Sozialdemokraten sorgte. Wenn man einen Blick ins Ausland wirft, merkt man aber schnell: Die Debatte ums Renteneintrittsalter ist keine spezifisch deutsche. Wer schon mal Urlaub in Japan gemacht hat, kennt die Bilder: Hochbetagte Menschen arbeiten auf Parkplätzen und in Supermärkten.

Erntehelfer bei der Spargelernte © IMAGO / Rupert Oberhäuser
IMAGO / Rupert Oberhäuser

Radioday am 1. Mai - Ausbeutung in der Landwirtschaft

Es ist Spargelzeit. Die Spargelernte ist aufwendig und teuer, die Arbeitsbedingungen für Erntehelfer in Deutschland eine Katastrophe. Oftmals sind es Menschen aus Osteuropa, die in Deutschland auf den Feldern arbeiten – oft unter sehr harten Bedingungen und sehr schlechter Bezahlung. Das Team „Faire Mobilität“ will helfen und Erntearbeiter über ihre Rechte aufklären. Als Bündnis haben sie im vergangenen Jahr bei 48 Feldaktionen etwa 4.300 Saisonbeschäftigte direkt erreicht. Wir sprechen darüber mit Benjamin Luig, er ist Koordinator im Rahmen des Projektes „Faire Mobilität“ für die Branchen Bau und Landwirtschaft.

Futuristisches Büro mit AI-Robotern - Symbolbild © IMAGO / imagebroker
IMAGO / imagebroker

Radioday am 1. Mai - Der Einfluss von KI auf die Zukunft der Arbeit

Die New York Times hat mal über ihn geschrieben, dass Maschinen ihn wohl „Vater“ nennen würden, wenn sie eines Tages tatsächlich denken können. Und genau daran arbeitet Jürgen Schmidhuber seit Jahrzehnten. Der Informatiker gilt als Vordenker künstlicher Intelligenz, hat etwa die automatische Spracherkennung erfunden, mit der wir unsere Handys und Sprachassistenten steuern.

Simon Brauer © radioeins, Jochen Saupe
radioeins, Jochen Saupe

Musicspecial zum Radioday "In Arbeit"

Teamwork makes the dream work! Eine Melodie, ein Reim, ein Refrain - all das mag den kreativen Musiker*innen dieser Welt noch allein im stillen Kämmerlein gelingen, aber zum Klingen und zum Leuchten kommt ein Song doch erst, wenn mehrere Leute zusammenarbeiten. Zwei Stunden lang hören wir auf radioeins außergewöhnliche musikalische Kollaborationen, die beweisen: Ein guter Song ist mehr als die Summe der einzelnen Teile. Let’s work together!