Schöner Lesen - "Nach dem Wassertag" von Elisabeth Schneider

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Die Buchhändler-Empfehlung am heutigen Montag ist "Nach dem Wassertag" von Elisabeth Schneider.

Bosnien zur Zeit der österreichisch-ungarischen Okkupation. Maria wächst mit fünf Brüdern in einem strenggläubigen Elternhaus auf, das von der harten Hand des Vaters geführt wird. Freiheit und Bildung des Mädchens sind nicht erwünscht. Wie die junge Frau dennoch versucht, ihren eigenen Weg zu gehen, weiß Elvira Hanemann aus dem "Thaer" in Friedenau. Sie hat "Nach dem Wassertag" von Elisabeth Schneider gelesen und stellt das Buch vor.


Inhalt

Bosnien 1886 bis 1912 zur Zeit der österreichisch-ungarischen Okkupation Maria wächst mit fünf Brüdern in einem deutsch-protestantischen Dorf im bosnischen Grenzland zu Serbien auf. Ihre Kindheit ist geprägt vom strenggläubigen Elternhaus, dem Kampf um Bildung und dem Ringen um Freundschaft. Doch all ihre Träume zerbrechen am "Wassertag", dem 11. November 1896, als die Drina das Dorf überschwemmt, ihr Zuhause zerstört und dem zwölfjährigen Mädchen die Mutter nimmt. Der Enge und der harten Hand des Vaters entflieht sie fünfzehnjährig mit dem Eisenbahner Franz. Sie lässt sich von ihm "entführen", heiratet ihn und wird vom Vater verstoßen. Mit Franzzieht sie bis nach Sarajevo, erlebt Eintracht und Gewalt in ihrer Ehe und im multikonfessionellen Vielvölkerstaat Bosnien-Herzegowina. In der Hoffnung auf ein besseres Leben bricht Maria schließlich mit ihrem Mann und zwei ihrer Kinder nach Hamburg auf. Während der Zugfahrt blickt sie auf ihr bisheriges Leben zurück. Elisabeth Schneider erzählt in klarer, einfühlsamer Sprache, wie das mutige Mädchen, später die lebenskluge Frau versucht, sich aus den Fesseln von Kirche und Gesellschaft zu lösen. Die bewegende Geschichte von Marias Leben wirft die Frage auf, ob all das sich wirklich nur damals so ereignen konnte.

Autor*in

Elisabeth Schneider in Hamburg geboren und aufgewachsen, studierte an der FU Berlin Literatur und Politik, arbeitete in der Folge als Redakteurin für die taz und als Autorin literarischer Essays für den Hörfunk. Nach mehrjährigen Auslandsaufenthalten lebte sie in Hamburg und seit 1992 bis heute wieder in Berlin. Sie übersetzte Jugendbücher, schrieb Kurzgeschichten, Erzählungen und Gedichte. In Hamburg gründete sie das gemeinnützige "Radio Korah" mit, in Berlin wagte sie sich mit "Lyricals", ihren vertonten Gedichten, auf Berliner Kleinkunstbühnen. Jetzt legt sie ihren Roman Nach dem Wassertag der Öffentlichkeit vor.

radioeins-Bücherliste

Platz

Vorwoche

Titel

Autor*in

01

01

Lichtspiel

Daniel Kehlmann

02

NEU

Baumgartner

Paul Auster

03

05

Betrug

Zadie Smith

04

02

Das Café ohne Namen

Robert Seethaler

05

03

Gittersee

Charlotte Gneuß

06

04

Pick me Girls

Sophie Passmann

07

09

Die Postkarte

Anne Berest

08

06

Südstern

Tim Staffel

09

07

Augustblau

Deborah Levy

10

08

Damenopfer

Steffen Kopetzky

Stand vom 20.11.2023

Der Beitrag ist noch bis zum 20.11.2024 00:00:00 verfügbar.