Schöner Lesen - "Gott hassen" von Jenny Hval
"ICH" hat es satt. Weiße Lattenzäune stehen in Reih und Glied, alles ist konform, eintönig und unendlich konservativ. "ICH" flüchtet sich in den Hass. Auf alles und so ziemlich jeden. Befreiung findet sie im Black Metal. Ein Genre, das eigentlich mit männlichen Hörern und Akteuren assoziiert wird. Und sie als junge Frau? Darf sie nicht brüllen, hassen, ausrasten?
Natürlich darf sie das. Wie sie das tut, weiß unsere Lieblingskrawallbraut Eleni Efthimiou aus der Buchhandlung "Leseglück" in Kreuzberg. Sie hat "Gott hassen" von Jenny Hval für uns gelesen.
Inhalt
Norwegen in den 90ern: Weiße Lattenzäune stehen in Reih und Glied, die junge Erzählerin leidet an der Eintönigkeit und am christlichen Konservatismus. Als erwachsene Frau beginnt sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen, hinterfragt ihre künstlerische Praxis und dekonstruiert die Maßstäbe, nach denen wir Kunst definieren. Sie sucht nach Befreiung im Untergrund und zieht ihre Energie aus dem Hass - einem Gefühl, mit dessen Hilfe sie sich produktiv einem jahrhundertealten Genie-Kult entgegenstellen kann.
Autorin
Jenny Hval, geboren 1980 in Oslo, hat Kreatives Schreiben und Performance in Melbourne, Australien studiert. 2006 ist ihre erste EP »Cigars« erschienen. Seither hat sie fast ein Dutzend Platten aufgenommen, die mit allen wichtigen nordischen Musikpreisen ausgezeichnet wurden. Zuletzt erschien ihr Roman "Perlenbrauerei" bei MÄRZ.
radioeins-Bücherliste
Platz |
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Titel |
Autor*in |
01 |
01 |
Noch wach? |
Benjamin von Stuckrad-Barre |
02 |
02 |
Das Liebespaar des Jahrhunderts |
Julia Schoch |
03 |
05 |
Das Café ohne Namen |
Robert Seethaler |
04 |
07 |
Wir hätten uns alles gesagt |
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05 |
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08 |
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09 |
04 |
Zwischen Welten |
Juli Zeh / Simon Urban |
10 |
10 |
Melody |
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Stand vom 15.05.2023