Landesamt kündigt Verbesserungen an - Kritik an den Lebensumständen im Ankunftszentrum für Geflüchtete in Tegel

Geflüchtete betreten die Empfangshalle des Ankunftszentrums Tegel © picture alliance/dpa | Carsten Koall
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Seit der Eröffnung vor gut zwei Jahren wurden im Ankunftszentrum für Geflüchtete in Tegel 116.000 Menschen erfasst, erstbetreut und versorgt. Wie allerdings die Stimmung dort in Tegel ist, davon hört man eher wenig. Bewohner berichten von unzumutbaren Verhältnissen. Es gab immer wieder Probleme mit dem Sicherheitsschutz, Privatsphäre ist Fehlanzeige. Das Landesamt für Geflüchtete (LAF) hat nun Verbesserungen angekündigt. "Wir versuchen in einer schwierigen Lage das Beste rauszuholen", erklärte LAF-Präsident Mark Seibert. rbb-Reporterin Sabine Müller berichtet darüber.

Nach Kritik an den Lebensumständen im Ankunftszentrum für Geflüchtete in Tegel hat das Landesamt für Geflüchtete (LAF) Verbesserungen angekündigt. So sollen in einer neuen Halle Wohnquartiere mit mehr Platz geschaffen werden, damit nicht zu viele Menschen auf engstem Raum leben müssen. Geplant ist, statt bisher 14 nur noch zehn oder acht Betten pro Schlafbereich aufzubauen, um Platz für Sitzecken oder Kinderbetten zu ermöglichen.

Wohnen können in der neuen Halle zunächst allerdings nur 350 Menschen. Ein Umbau der restlichen Hallen sei nicht möglich, so LAF-Präsident Seibert, weil sonst auf einen Schlag 2.500 Schlafplätze fehlen würden.

Weiter verbessern soll sich die Lage der rund 900 Kinder im Ankunftszentrum. Ab Juni könne man jedem Kind einen Schulplatz anbieten, so Seibert, dann gelte im Ankunftszentrum auch die Schulpflicht.

Das LAF plant derweil schon die nächste Erweiterung des Ankunftszentrum Tegel. Laut Seibert sollen weitere 1.000 Schlafplätze in drei Hallen entstehen. Allerdings habe man danach auf dem ehemaligen Flughafengelände "keine Fläche mehr übrig", so Seibert. Aktuell leben rund 4.600 Menschen in den Leichtbauhallen des Ankunftszentrums, die meisten von ihnen kommen aus der Ukraine.

Stadtleben © IMAGO/CHROMORANGE
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