Telefonbetrüger - Ermittler sprengen großen Ring von Callcenter-Betrügern

Symbolbild: Eine Frau arbeitet abends in einem Call-Center © imago images/ingimage
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Ermittlungsbehörden in Baden-Württemberg ist nach eigenen Angaben ein Schlag gegen den vermutlichen europaweit größten Callcenter-Betrug gelungen. Damit sei ein Netzwerk aufgeflogen, das tausende Menschen im Visier hatte. Ein Schaden in Höhe von mehreren Millionen Euro sei verhindert worden, haben der Innenminister und die Justizministerin von Baden-Württemberg am Vormittag in Stuttgart mittgeteilt. Einzelheiten dazu von Oliver Hoffmann vom LKA Baden-Württemberg. Er ist Leiter der deutschen Ermittlungsgruppe.

Das LKA und das Cybercrime-Centrum Baden-Württemberg haben eigenen Angaben zufolge ein höchst professionelles, im Ausland agierendes Betrügernetzwerk zerschlagen. Das habe das gesamte Spektrum an bekannten Telefonbetrügereien abgedeckt. Die Anrufe seien meist aus dem Ausland erfolgt. Dabei hätten sich die Täter als Verwandte, Bankangestellte sogar als Behördenvertreter etwa Polizei oder Staatsanwaltschaft ausgegeben.

Ein Bankmitarbeiter im Zuständigkeitsbereich der Staatsanwaltschaft Freiburg habe einen Betrugsversuch im vergangenen Dezember an einer 76-Jährigen bemerkt und so einen potentiellen Schaden von 100.000 Euro verhindert.

Unter Federführung des Cybercrime-Zentrums Baden-Württemberg seien 12 Callcenter zerschlagen und 20 Personen festgenommen worden. Unterstützung gab es dabei von Europol und dem Bundeskriminalamt, da zeitglich am sogenannten Action Day am 18. April Wohnungen und Geschäftsräume in vier Ländern des Westbalkans und im Libanon durchsucht wurden. In rund 6.000 Fällen sei ein Schaden von insgesamt rund zehn Millionen Euro verhindert worden, teilten Innenminister Strobl und Justizministerien Gentges in Stuttgart mit.