Nach Blackout in Spanien und Portugal - Bundesnetzagentur-Chef Müller über die Sicherheit des deutschen Stromnetzes

Stromtrasse © radioeins/Chris Melzer
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Vielerorts fielen in Spanien und Portugal Ampeln aus, Züge blieben stehen, das Internet funktionierte nicht mehr und Menschen mussten aus Aufzügen befreit werden. Die Ursache des Blackouts ist weiter unklar. Ein solcher flächendeckender Stromausfall ist in Deutschland unwahrscheinlich, erklärte der Präsident der Bundesnetzagentur, Müller, auf radioeins, aber es gibt immer Raum für Verbesserungen.

Gestern kam es in Spanien und Portugal zu einem massiven Stromausfall, der die gesamte iberische Halbinsel lahmlegte. Der spanische Netzbetreiber schloss eine Cyberattacke als Ursache aus, während die Justiz eine Sabotage prüft. Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, betonte auf radioeins, dass es zu früh sei, um über die Ursachen zu spekulieren. Man stehe in engem Austausch mit den spanischen Behörden und werde die Situation genau beobachten.

Müller erklärte weiter, dass ein solcher flächendeckender Stromausfall in Deutschland sehr unwahrscheinlich sei. Die deutschen Netze sind redundant gebaut, was bedeutet, dass immer eine zweite Leitung einspringt, wenn eine andere ausfällt. Zudem hat Deutschland viele Nachbarn, die im Notfall helfen könnten, das Netz zu stabilisieren.

Um die Risiken weiter zu minimieren, forderte Müller den Ausbau der Netze und die Schaffung von Erzeugungskapazitäten, die im Notfall schnell aktiviert werden können. Auch die Integration erneuerbarer Energien muss sorgfältig überwacht werden, um das Netz stabil zu halten.