Politik - Treffen zwischen Scholz und Selenskyj in Frankfurt
Olaf Scholz und Wolodymyr Selenskyj wollen sich am frühen Nachmittag in Frankfurt am Main treffen. Geplant sei ein Vier-Augen-Gespräch. Zu den Inhalten sagte der Sprecher nichts. Es ist aber anzunehmen, dass sich die beiden Politiker über die militärische und politische Situation in der Ukraine austauschen. Dort läuft eine Regierungsumbildung, und die ukrainischen Verteidiger stehen unter enormem Druck – angesichts anhaltender Luftangriffe des russischen Regimes. Wir sprechen darüber mit dem Ukraine- und Russlandexperten Nico Lange.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist heute zu Besuch in Deutschland. Heute Vormittag traf er sich bereits in Rheinland-Pfalz auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein mit Vertretern der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe. Dazu gehören etwa 50 Staaten, neben Deutschland u.a. die USA oder Großbritannien. Heute Nachmittag kommt er dann mit Bundeskanzler Olaf Scholz zu einem Vier-Augen-Gespräch in Frankfurt am Main zusammen. Der Hintergrund des Besuchs: Seit Wochen bittet die Ukraine um mehr Unterstützung im Kampf gegen Russland. Deshalb spricht Selenskyj nun persönlich vor.
Selenskyj bittet um mehr Unterstützung im Kampf gegen Russland, insbesondere um F-16-Kampfflugzeuge, Abwehrsysteme und Waffen mit größerer Reichweite. Deutschland hat bereits zwölf weitere Panzerhaubitzen zugesagt, doch Selenskyj fordert die Aufhebung von Restriktionen, damit die Ukraine militärisch effektiver agieren kann. Auch andere Staaten haben ihre Unterstützung aufgestockt, wie Rumänien mit einem weiteren Patriotsystem. Scholz betont, dass Deutschland der größte Unterstützer der Ukraine in der EU ist, doch es bleibt die Frage, ob die Hilfe ausreicht, um die Ukraine entscheidend zu unterstützen.
Wir lassen uns die Lage einordnen von Nico Lange. Er war bis 2022 Leiter des Leitungsstabs im Bundesministerium der Verteidigung und ist heute Senior Fellow für die Zeitenwende-Initiative bei der Münchner Sicherheitskonferenz.