Neuer Präsident - Anura Kumara Dissanayake - ein Marxist an der Spitze von Sri Lanka

Kommandeure der Sicherheitskräfte stehen hinter dem neugewählten Präsidenten Sri Lankas, Anura Kumara Dissanayake © Uncredited/Sri Lankan President's Office/AP
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Kaum eine Woche im Amt geht der neue Präsident Anura Kumara Dissanayake seine Wahlversprechen an: Er hat angekündigt, dass er die Auflagen des Milliarden-Kredits mit dem IWF neu verhandeln will. Bisher sahen sie strikte Sparmaßnahmen und hohe Steuern vor. Außerdem hat Dissanayake versprochen, Korruption und Amtsmissbrauch zu bekämpfen. Der 55-jährige Marxist hat mit dem linken Bündnis, der "Nationalen Volksmacht", die Wahl vor einer Woche klar gewonnen. Was bedeutet das jetzt für das Land? Wir sprechen darüber mit Dr. habil. Christian Wagner, Südasien-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin.

Sri Lanka hat letztes Wochenende gewählt: Und zwar einen Marxisten. Der neue Präsident ist der linke Oppositionelle Anura Dissanayake und er will das Land aus einer lang anhaltenden Wirtschaftskrise führen. Es war die erste Präsidentschaftswahl seit den Massenprotesten gegen die Regierung 2022, als das Land den Staatsbankrott erklären musste. Dem damaligen Präsidenten Rajapaksa - Teil eines mächtigen Familienclans - wurde vorgeworfen, das Land in den Ruin gewirtschaftet zu haben. Nun hat das Volk sich gegen die Elite entschieden und einen kommunistischen Bildungsaufsteiger gewählt, der gegen Korruption vorgehen und sich mit wirtschaftlichen Reformen für Arme einsetzen will.