Jubiläum - Zur Schonung von Zivilpersonen in bewaffneten Konflikten - 75 Jahre Genfer Abkommen

Eine Wohnung in Charkiw (Ukraine) ist nach einem Bombenangriff zerstört (Archivbild vom 24.04.2024) © imago images/Zuma Wire
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Eine Wohnung in Charkiw (Ukraine) ist nach einem Bombenangriff zerstört (Archivbild vom 24.04.2024) | © imago images/Zuma Wire Download (mp3, 17 MB)

Am 12. August jährt sich die Unterzeichnung der vier Genfer Abkommen zum 75. Mal. Darin ist unter anderem der Schutz von Zivilisten im Kriegsfall geregelt. Wir sprechen mit Leon Seidl, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Ausländisches Öffentliches Recht und Völkerrecht.

Als im April 1949 in Genf Regierungsvertreter aus über 70 Nationen zusammentreffen, steht die Welt unter dem Eindruck des Zweiten Weltkrieges. Etwa 50 Millionen zivile Opfer zählt die Geschichtsforschung in der Zeit zwischen 1939 und 1945. Erstmals wurden in einem Krieg mehr Zivilisten als Soldaten getötet.

Der Schutz der Zivilbevölkerung stand fortan im Mittelpunkt der diplomatischen Konferenz, die am 12. August mit der Unterzeichnung von vier Abkommen ihren Abschluss fand. Diese haben bis heute als humanitäres Völkerrecht Bestand. Zum 75. Jahrestag der Unterzeichnung machen aber vor allem immer häufigere Verstöße Schlagzeilen, Stichwort russischer Angriff auf die Ukraine, Israels Antiterrorkrieg im Gazastreifen, der Machtkampf im Sudan und viele andere.

Über die Bedeutung dieser Abkommen für unsere Gegenwart sprechen wir mit Leon Seidl. Der Jurist forscht am Max-Planck-Institut für Ausländisches Öffentliches Recht und Völkerrecht zu Friedensprozessen in innerstaatlichen Konflikten.