Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - KUNST KANN - Einblicke in zeitgenössische künstlerische Haltungen

Avatar-Führungen im Haus am Lützowplatz bis 31. Januar 2021

Kunst kann - Einblicke in zeitgenössische künstlerische Haltungen © Haus am Lützowplatz
Haus am Lützowplatz
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Auch das Haus am Lützowplatz ist wegen der Corona-Pandemie für das Publikum geschlossen. Die Ausstellung "KUNST KANN - Einblicke in zeitgenössische künstlerische Haltungen" ist indes aufgebaut und kann virtuell und live in einem 45minütigen Avatar-Rundgang besucht werden.

Museen, kommunale Galerien und Kunstsammlungen sind ja schon seit Wochen dicht, ab heute nun auch die kommerziellen Galerien. Manche Ausstellungshäuser sind erfinderisch geworden in den vergangenen Monaten und suchen (und finden) Wege, ihre Kunst der Öffentlichkeit zu zeigen – trotz Lockdown. Das Haus am Lützowplatz zum Beispiel, Heimat des gleichnamigen Kunstvereins, bietet derzeit Avatar-Führungen an.

radioeins-Reporterin Cora Knoblauch hat sich mit einem Avatar in die Ausstellung begeben. Wie das funktioniert, darüber berichtet sie.

Wie lief das ab?


Ich habe im Prinzip an einer kleinen Führung durch die Ausstellung im Haus am Lützowplatz teilgenommen, nur dass ich nicht vor Ort war, sondern zu Hause an meinem Laptop saß, mit Headset, und Christian hat mir quasi seine Augen und Hände ausgeliehen. Er ist nämlich mit einer Kamera von Kunstwerk zu Kunstwerk gegangen, hat mir dabei - und dem anderen Teilnehmer, wir waren zu zweit - ein bisschen was erzählt über die jeweiligen Arbeiten, von wem sie sind, warum und wie der Künstler/die Künstlerin das gemacht hat, und dann hat er mir bzw. uns angeboten, dorthin zu gehen, wo wir hinmöchten. Das war anonym einerseits, weil wir uns nicht gesehen haben, und dann doch intim, weil wir via Headset miteinander gesprochen haben und Christian immer mal wieder fragte „soll ich mal näher rangehen“, „was möchtest Du sehen?“, was soll ich tun?“ Das er uns seine Hände ausgeliehen hat, war aus dem Grund wichtig, weil diese Ausstellung „Kunst Kann“ zwölf Kunstwerke ausstellt mit dazugehörigen Utensilien und Handlungsanweisungen. Eine Mitmach-Ausstellung sozusagen. Ich wurde also virtuell durch eine Gruppenausstellung geführt, die total interaktiv ist, wo man als Betrachter ausschneiden, schreiben, gestalten darf – und ausgerechnet das geht natürlich nicht, wenn man zuhause am Computer sitzt. Mein Avatar Christian hat dann eben für mich gemalt.


 

KUNST KANN präsentiert zwölf Kunstwerke, zwölf Videoauszüge aus Interviews mit den beteiligten Künstler*innen und einen Lernparcours mit zwölf Stationen, an denen Besucher*innen künstlerische Praxen ausprobieren und für sich Erfahrungen machen können.

KUNST KANN lässt die beteiligten Künstler*innen schildern, wie sie an ihre Sache herangehen, wie sie ihre künstlerischen Prozesse steuern, welche Rolle Offenheit, Neugierde und Wahrnehmung, Spielfreude und Improvisation, Mut und Risikobereitschaft, Kommunikation und Zusammenarbeit spielen, wie sie mit Überraschung, Krisen und Momenten des Scheiterns umgehen, was ihnen Erfolg bedeutet. Es geht um Haltungen, künstlerische Eigenschaften, Einstellungen, Arbeitsweisen. Damit erhalten Besucher*innen Einblicke und Impulse, wie sie um die Ecke denken und so ihren persönlichen Handlungsspielraum erweitern können.


Quelle: Haus am Lützowplatz

Art aber fair © IMAGO / Müller-Stauffenberg
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