Israel - Historiker Tom Segev zum Nahostkonflikt: "Ich sehe nicht, wie man ihn lösen kann."

Zerstörtes Gebäude im Gaza-Streifen © IMAGO / APAimages
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Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist unbestritten dramatisch. Große Krankenhäuser stehen aktuell im Zentrum der Kämpfe. Israel hat gestern Aufnahmen veröffentlicht, die belegen sollen, dass die Hamas Kliniken als Kommandozentralen missbraucht. Und noch immer gibt es keine Einigung über die israelischen Geiseln in den Händen der Hamas. Die Frage nach dem "Wie weiter?" drängt sich jeden Tag von Neuem auf. Der israelische Historiker Tom Segev geht mit der Regierung seines Landes - allen voran Benjamin Netanjahu - hart ins Gericht. Wie er die Chancen für einen baldigen Frieden im Nahen Osten einschätzt, darüber sprechen wir mit Tom Segev.

Benjamin Netanjahu hat das Konzept entwickelt, das es gut sein kann für Israel, wenn die Hamas, der extreme Flügel der Palästinenser in Gaza herrscht. Er hat das gefördert, weil er dachte, es ist gut für Israel, wenn man die Palästinenser spaltet zwischen Gaza und Ramallah und die Hamas ist in diesen Jahren ungeheuer stark geworden - das Arsenal der Raketen, die sie gebaut haben unter der Nase von Israel, von Netanjahu, wenn sie wollen. Niemand hatte gefragt warum braucht Gaza eigentlich Raketen?

Tom Segev, israelischer Historiker und Autor