Christopher Street Day - Streit um Kommerz beim Berliner CSD

Regenbogenfahne © IMAGO/photothek/Xander Heinl
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Innerhalb des Berliner CSD e.V. wird der Vorwurf erhoben, die Mittelverwendung durch den Vorstand sei intransparent. Der Medienanwalt des Führungsgremiums weist die Vorwürfe zurück. Die Arbeit des Vereins hatte 2022 einen Überschuss von rund 225.000 Euro abgeworfen. Das geht aus dem aktuellen Tätigkeitsbericht hervor, der der Redaktion rbb|24-Recherche vorliegt. Unklar sei, wofür dieses Geld verwendet würde, so die Kritiker. Einzelheiten dazu von rbb-Reporterin Tina Friedrich.

Die Grenze zwischen Kommerz und Politik bzw. politischen Zielen wird im Zusammenhang mit dem CSD immer wieder diskutiert, weil die Ziele eben in Form einer lauten und bunten Party auf die Straße gebracht werden. Inzwischen ist das ein Riesengeschäft geworden.

rbb-Reporterin Tina Friedrich hat sich mit der Geschäftstätigkeit des Vereins auseinandergesetzt und mit Unternehmen und Vereinsmitgliedern gesprochen. Denn kurz vor dem Christopher Street Day 2023 gab es erstmals Kritik daran, dass ein Mitglied des Vorstands hauptberuflich auch Tätigkeiten nachgeht, die indirekt mit dem CSD selbst zusammenhängen.

Seine Agentur vermarktet seit zehn Jahren Show-Trucks, insbesondere für den Berliner CSD. Diese Tätigkeit, so der Medienanwalt, sei aber bei der Vorstandswahl allgemein bekannt gewesen. Gegen die Berichterstattung darüber ging der CSD-Vorstand in zwei Fällen juristisch vor und erwirkte einstweilige Verfügungen.

Die Mitgliedergruppe, die die Kommerzialisierung des CSD kritisiert, fordert jetzt die Gründung einer eigenen GmbH, die sich um die wirtschaftlichen Angelegenheiten kümmert. Auf diese Weise könne die politische Arbeit des ehrenamtlichen Vorstands von den ökonomischen Belangen des CSD getrennt werden. Der nächste CSD wird am 27. Juli 2024 durch Berlin ziehen.