Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände - Rüdinger über Streik der Apotheken: Fühlen uns mit unseren Problemen nicht wahrgenommen

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Viele Apotheken bleiben heute aus Protest zu. Die Branche verlangt u.a. mehr Geld, weniger Bürokratie, mehr Entscheidungsfreiheit und Zugeständnisse der Politik. Doch Bundesgesundheitsminister Lauterbach sieht wenig Spielraum. Anke Rüdinger, Vorsitzende des Berliner Apotheker-Vereins und Inhaberin der Castello Apotheke in Berlin Lichtenberg, erklärte auf radioeins, dass es so nicht weitergehen kann, "sonst ist irgendwann die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mir Arzneimitteln durch die Vor-Ort-Apotheken nicht mehr darstellbar."

Wir brauchen dringend faire Löhne, weniger Bürokratie, mehr Entscheidungsfreiheit. Und wir fühlen uns wirklich nicht mit unseren Problemen wahrgenommen. [...] Fakt ist, so, wie bisher, kann es nicht weitergehen, sonst ist irgendwann die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mir Arzneimitteln durch die Vorort-Apotheken nicht mehr darstellbar."

Anke Rüdinger, Vorsitzende des Berliner Apotheker-Vereins

Alle 17 Stunden schließt eine Apotheke in Deutschland - für immer. Allein in Berlin haben in den vergangenen Jahren fast 120 Apotheken dicht machen müssen, so die alarmierende Bilanz der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Um auf die dramatische Situation der Apotheken aufmerksam zu machen, hat die ABDA den heutigen 14. Juni zum Apotheken-Protesttag erklärt. Rund 88 Prozent der Apotheken werden sich an dem Streik beteiligen und geschlossen bleiben.