Berliner Passionskirche - Erinnern und beim Namen nennen: Gedenkveranstaltung für gestorbene Flüchtlinge

Eine Rettungsweste treibt im Meer © imago images/Lars Berg
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Die Aktion "Beim Namen nennen" findet in mehr als 18 europäischen Städten statt - so auch in Berlin. In der Berliner Passionskirche werden ab Samstag um 10 Uhr 32 Stunden lang 51.000 Namen von Geflüchteten vorgelesen, die seit 1993 auf der Flucht nach Europa gestorben sind. Wir sprechen darüber mit dem Berliner Landesbischof und Flüchtlingsbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Christian Stäblein.

Das Sterben im Mittelmeer geht weiter. Erst am Mittwoch ist südwestlich von Griechenland wieder ein Flüchtlingsboot gesunken. Insgesamt könnten bei dem Unglück mehr als 500 Migranten ums Leben gekommen sein, 104 überlebten, wie die Behörden am Donnerstag mitteilten. Nur 78 Opfer konnte die Küstenwache bislang bergen. Sie gehören zu den mehr als 51.000 in den vergangenen 30 Jahren auf der Flucht nach Europa gestorbenen Menschen, an die dieses Wochenende mit einer besonderen Gedenkveranstaltung erinnert wird. In mehr als 18 europäischen Städten sollen alle ihre Namen genannt werden – in einem 32-stündigen Vorlesemarathon.

In Berlin findet die Lesung ab morgen Vormittag in der Passionskirche am Marheinekeplatz in Kreuzberg statt, veranstaltet von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Mitlesen will auch Landesbischof Christian Stäblein, der auch Beauftragter für Flüchtlingsfragen der EKD ist.