Nach Europaparteitag in Magdeburg - Julian Junk zur AfD: Eine nach rechtsaußen sehr geschlossene Partei, die ihre Positionen nicht wesentlich verdeckt

Alice Weidel, AfD-Bundesvorsitzende und Fraktionsvorsitzende der AfD-Bundestragsfraktion beim Europaparteitag in Magdeburg.
picture alliance/dpa | Klaus-Dietmar Gabbert
Alice Weidel, AfD-Bundesvorsitzende und Fraktionsvorsitzende der AfD-Bundestragsfraktion beim Europaparteitag in Magdeburg. | © picture alliance/dpa | Klaus-Dietmar Gabbert Download (mp3, 6 MB)

Die Alternative für Deutschland (AfD) schneidet bei Umfragen zunehmend besser ab. Laut ARD-Deutschlandtrend lagen ihre Zustimmungswerte zuletzt bei 21 Prozent. Im kommenden Jahr wird Anfang Juni ein neues EU-Parlament gewählt. Gestern hat die AfD auf ihrem Europaparteitag in Magdeburg ihre Kandidaten und Kandidatinnen bestimmt und in ihrem Wahlprogramm festgehalten, dass die Europäische Union ein gescheitertes Projekt sei und fordert eine Neugründung. Über die Ausrichtung der AfD und ihre hohen Umfragewerte sprechen wir mit dem Extremismusforscher Prof. Julian Junk.

Auf ihrem Europaparteitag hat die AfD unter anderem beschlossen, nicht bei ihrer Forderung nach einer Auflösung der EU zu bleiben. Stattdessen will sie die EU als "Bund europäischer Nationen" reformieren. Zwar sei die EU als Projekt gescheitert, hieß es da weiterhin, die radikale Forderung nach einer EU-Auflösung allerdings, scheint vom Tisch. Mit großer Mehrheit sprachen sich die Delegierten dafür aus, diese ursprüngliche Forderung aus dem Programmentwurf zur Europawahl zu nehmen.

Während also die AfD ihre Strategien zur Europapolitik besprochen hat, überlegen die anderen Parteien nach wie vor, ob und wie man mit der Partei eigentlich umgehen muss. Keine Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene war zumindest für Grünen-Chefin Ricarda Lang auch kein Erfolgsrezept. Und ein Parteikollege sagte, eine kategorische Ablehnung der AfD gegenüber sei nicht durchzuhalten.

Prof. Julian Junk ist Extremismusforscher am Leibniz-Institut Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) in Frankfurt am Main.