Bundesweites Modellprogramm - Über "Mental Health Coaches" an Schulen

Ein Schüler sitzt allein im Klassenraum © imago images/photothek
imago images/photothek
Ein Schüler sitzt allein im Klassenraum | © imago images/photothek Download (mp3, 5 MB)

Depressionen, Angst- oder Essstörungen – das sind laut einem Bericht von Bundesfamilienministerin Paus typische psychische Erkrankungen, die Schülerinnen und Schüler belasten und im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen. Deswegen starten am Dienstag bundesweit „Mental Health Coaches“ an mehr als 100 Schulen die Arbeit. Dabei werden u.a. Psychologen ab der 5. Klasse über mentale Gesundheit aufklären und zeigen, wo es weitere Hilfsangebote gibt. Wir sprechen darüber mit der Sozialpädagogin Karolin Kroggel von SOS-Kinderdörfer, Bereich Schule.

Wir sind in einem System, gerade wenn es um mentale Gesundheit geht, was überlastet ist, insbesondere in Berlin. Auf Therapieplätze kann man lange warten und der Zugang ist nicht einfach. Gerade Kinder aus benachteiligten Familien, die sind so mehrfach belastet zuhause, dass vielleicht genau das der Punkt ist, wo sie keine Kraft mehr haben oder, wo sie auch überfordert fühlen. Und da geht es eben auch darum, Kindern zu helfen und auch so schnell wie möglich zu helfen. Und wenn da Schule eine Unterstützung sein kann, warum nicht?"

Karolin Kroggel, Sozialpädagogin

Stress als Folge der Pandemie. Dazu aktuelle Belastungen durch Krieg, Inflation und Klimakrise. Drei von vier jungen Menschen sind in Deutschland bis heute enorm gestresst - besonders Kinder aus ärmeren Familien, von Alleinerziehenden, mit Migrationshintergrund oder in beengten Wohnverhältnissen.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus will gegensteuern und startet heute das das Modellprogramm "Mental Health Coaches". Diese Coaches sollen bundesweit an mehr als 100 Schulen zur mentalen Gesundheit beraten.