Medizinische Versorgung - Dramatische Situation - Lauterbach warnt vor Hausärztemangel

Ein Arzt hält ein Stethoskop in der Hand © imago images/Westend61
imago images/Westend61
Ein Arzt hält ein Stethoskop in der Hand | © imago images/Westend61 Download (mp3, 5 MB)

Die Hausärztinnen und Hausärzte in Deutschland kritisieren einen Stillstand bei der Reform der ärztlichen Ausbildung. Man warte seit sieben Jahren auf die Umsetzung, erklärte der Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Markus Beier, auf radioeins. Bund und Länder müssten sich dringend in Finanzierungsfragen einigen. Die Uni sei verstaubt - deshalb sei eine Ausbildungsreform ein notwendiger erster Schritt. Erst dann könne man über neue Studienplätze nachdenken. Gestern hatte Bundesgesundheitsminister Lauterbach vor einem großen Mangel an Hausärzten gewarnt. Er rief die Länder dazu auf, Geld für mehr Medizinplätze bereitzustellen.

Also wir merken genau das Gleiche wie die Patientinnen auch: Die Telefonleitungen sind immer verstopft. Wir haben an manchen Montagen Schlangen bis auf die Straße. Die Arbeit ist verdichtet, es ist viel Bürokratie da. (...) Wenn die Tür dann geschlossen ist, diese Beziehungsmedizin zwischen Patient, Patientin und Arzt, das ist schon eine tolle Sache. Und auch in erster Reihe zu stehen, Schutzpfeil zu sein, erste Anlaufstelle zu sein, das ist abwechslungsreich und spannend. Also mit besseren Rahmenbedingungen, da hat der Minister absolut recht, kann man da schon gegensteuern."

Dr. Markus Beier, Bundesvorsitzender Hausärztinnen- und Hausärzteverband

Etwa 50.000 Ärzte werden in den nächsten zehn Jahren fehlen. Um dem Problem zu begegnen hat Lauterbach vorgschlagen die Vergütungs-Obergrenzen (Budgets) für Hausärzte zu streichen.