Dreitägiger Warnstreik an Schulen - Gewerkschaft GEW verteidigt Streikzeitpunkt trotz Prüfungsbelastung: Senat sieht Belastung nicht

Eine Lehrerin schreibt das Wort "Warnstreik" an die Tafel © picture-alliance/ dpa | Ralf Hirschberger
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Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft Schulbeschäftigte von heute bis zum 15. Mai zu einem dreitägigen Warnstreik auf. Betroffen sind angestellte Lehrkräfte, Erzieher, Sozialpädagogen und Schulpsychologen. Die GEW fordert seit Jahren einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz, der kleinere Klassen und andere Entlastungen für Beschäftigte vorsieht. Bisher stieß die Gewerkschaft beim Senat auf Widerstand, da Berlin als Mitglied der Tarifgemeinschaft der Länder nicht eigenständig über solche Vereinbarungen verhandeln könne. Martina Regulin, Vorsitzende der GEW Berlin, erklärt die Notwendigkeit des Streiks und fordert den Senat zu Verhandlungen auf.

Die GEW fordert seit Jahren einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz, der kleinere Klassen und andere Entlastungen für die Beschäftigten umfasst. Die Vorsitzende der GEW Berlin, Martina Regulin, erklärte auf radioeins, dass der Senat die Belastungen an den Schulen nicht anerkennt und kleinere Klassen eine wichtige Maßnahme zur Entlastung der Lehrkräfte wären.

Der Landesschülerausschuss unterstützt die Forderung nach kleineren Klassen, kritisiert jedoch den Streiktermin während der Prüfungszeit für das Abitur und den mittleren Schulabschluss. CDU-Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch betont, dass der Streik zu diesem Zeitpunkt Verantwortungsbewusstsein und Sensibilität vermissen lässt.

Martina Regulin verteidigt den Streik und erklärt, dass es keinen idealen Zeitpunkt gebe, an dem keine Prüfungen stattfinden. Sie betont, dass Streiks wehtun sollen und dass die Schulen ohnehin unter ständiger Prüfungsbelastung leiden.

Um kleinere Klassen zu ermöglichen, werden mehr Lehrkräfte benötigt. Regulin verweist auf Island, wo attraktive Arbeitsbedingungen geschaffen wurden, um mehr Bewerbungen zu generieren. Dies sei auch das Ziel der GEW, um gesunde und attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen.

Stadtleben © IMAGO/CHROMORANGE
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