Massive Opfer unter der Zivilbevölkerung - Amnesty International wirft Israel Kriegsverbrechen vor

Palästinenser durchsuchen die Trümmer von Gebäuden in Rafah im Gazastreifen, die durch israelische Luftangriffe beschädigt wurden © Yasser Qudih/XinHua/dpa
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Palästinenser durchsuchen die Trümmer von Gebäuden in Rafah im Gazastreifen, die durch israelische Luftangriffe beschädigt wurden | © Yasser Qudih/XinHua/dpa Download (mp3, 5 MB)

Recherchen von Amnesty International haben neue Beweise für tödliche, rechtswidrige Angriffe im besetzten Gazastreifen ergeben. Die Untersuchung von vier Angriffen des israelischen Militärs auf Rafah zeigt, wie die israelischen Streitkräfte das humanitäre Völkerrecht missachten und ganze Familien ungestraft auslöschen. Wir sprechen darüber mit Ruth Jüttner, Nahost-Expertin und Leiterin des Teams Regionen und Themen bei Amnesty International in Deutschland.

Mit großer Sorge blickt die internationale Gemeinschaft derzeit auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens. Dort haben mehr als eine Million Palästinenser Schutz vor den Angriffen der israelischen Armee gesucht. Während die Hamas Israel weiter angreift, hat Ministerpräsident Netanjahu eine Bodenoffensive angekündigt. Diese hat zwar noch nicht begonnen, aber auch in den letzten Tagen gab es schon Angriffe auf Rafah.

Amnesty International hat vier Angriffe der israelischen Armee auf die Stadt Rafah im Dezember und Januar untersucht – zu einer Zeit, als die Stadt von der israelischen Armee als "sicher" deklariert war. Dabei sollen mindestens 95 Zivilisten getötet worden sein - fast die Hälfte von ihnen Kinder. Amnesty international sieht Hinweise auf Kriegsverbrechen.