Vinyl der Woche
© radioeins/Warnow
The Greater Wings von Julie Byrne
Ghostly International

High Fidelity - "The Greater Wings" von Julie Byrne

Das neue und dritte Album der US-amerikanischen Singer-Songwriterin Julie Byrne, das sowohl vor als auch nach dem Tod eines Freundes und Mitmusikers aufgenommen wurde, fühlt sich an, als ob es außerhalb von Raum und Zeit spielen würde.

Good Living Is Coming For You von Sweeping Promises
Feel It Records

High Fidelity - Good Living Is Coming For You von Sweeping Promises

Mit ihrem 2020er Debüt Album "Hunger For A Way Out" konnte das amerikanische Postpunkduo Sweeping Promises einen stattlichen Erfolg und jede Menge Aufmerksamkeit einfahren und setzen mit dem Nachfolger "Good Living Is Coming For You" genau da an, wo sie aufgehört hatten. Zumindest fast.

Gravy Train S/T
Future Shock

High Fidelity - Gravy Train S/T

Die Erstpressungen der ersten Gravy Train-LPs gehören zu begehrten Sammlerobjekten im Bereich des Progrocks. Was wohl auch daran liegt, dass sie wenig gere-issued worden ist, zuletzt vor zwanzig Jahren. Jetzt gibt es gerade wieder eine auf 500 Stück limitierte Neuausgabe auf goldfarbenem Vinyl.

O Monolith von Squid
Warp

High Fidelity - O Monolith von Squid

Squid gehören zu einer jungen Gruppe britischer Rockbands, die sich einer ungehörten Experimentierwut verschreiben. Mit ihrem zweiten Album „O Monolith“ testen sie aus, wie weit sie sich von ihren musikalischen Post-Punk-Wurzeln entfernen können, ohne diese zu verleugnen. Spoiler: Sehr weit.

My Soft Machine von Arlo Parks
Transgressive

High Fidelity - "My Soft Machine" von Arlo Parks

Vor zwei Jahren traf Arlo Parks mit Ihrem Debütalbum „Collapsed In Sunbeams“ den Nerv der isolierten Coronaseelen. Ihr neues Album „My Soft Machine“ steht dem nicht hinterher: Waren vorher eher Coming-of-age-Geschichten Thema, widmet sie sich jetzt Liebe, Trennung, Missbrauch und Perspektivlosigkeit – und steht vielleicht wie aktuell vielleicht kaum jemand anders pars pro toto für eine ganze Generation von Menschen um die 20. Verpackt in harmonische, teils süßliche Klänge irgendwo zwischen Pop und Neo-Soul.

Good Lies von Overmono
XL Recordings

High Fidelity - "Good Lies" von Overmono

Mit "Good Lies" veröffentlichen Overmono ihr Debütalbum. Darauf zu hören ist Dance-Music auf der Höhe der Zeit, die den Mainstream nicht scheut, aber gleichzeitig noch versponnen genug ist.

Call Me Terry von Terry
Upset The Rhythm

High Fidelity - "Call Me Terry" von Terry

Fünf lange Jahre seit ihrer letzten Platte ist die australische Indiepop-Band Terry mit einem neuen Album zurückgekehrt. "Call Me Terry" ist ein cleveres und fröhliches Pop-Album, das sich furchtlos mit der dunklen kolonialen Vergangenheit Australiens auseinandersetzt und die Gier, Privilegien und Ansprüche der Elite des Landes ans Licht bringt.

Routes von Samuel Blaser
Enja

High Fidelity - "Routes" von Samuel Blaser

Sommer, Sonne, Jazz, Ska und Reggae: All das vereint das wunderbare neue Album "Routes" des Schweizer Posaunisten Samuel Blaser in acht Titeln auf zwei schwarzen Vinylseiten.

"Crash Test Kid" von Sammy Brue © New West Records, Inc. (H'Art)
New West Records, Inc. (H'Art)

High Fidelity - "Crash Test Kid" von Sammy Brue

Folk, Blues, Punk und Garage: all das vereint Sammy Brue, aus Portland, Oregon stammend, in Utah lebend, auf seinem 2020er Album "Crash Test Kid". Bei seinem Debut 2017 war er erst 15 Jahre alt und wurde von der Kritik als Americana-Wunderkind gehypt.

Free Music von Najib Alhoush & The Free Music
Habibi Funk

High Fidelity - "Free Music (Part 1)" von Najib Alhoush & The Free Music

Seit 2015 veröffentlicht das Berlin Label Habibi Funk unbekannte, verlorengeglaubte Musik aus den Mittelmeerstaaten Afrikas. Das allein wäre schon nerdig genug, aber die Archäologen von Habibi Funk gehen noch weiter und kratzen nicht an der Oberfläche, sondern legen die zweite Schicht frei. Das hat in der Summe zu bislang zwanzig Veröffentlichungen geführt, mit echt erstaunlicher, teils erkenntnisreicher, oft wunderschöner Musik.

Nakama von Steve Gunn
Matador

High Fidelity - Nakama von Steve Gunn

Der in New York ansässige Folk-Gitarrist und Sänger Steve Gunn, der seinen Proberaum mit Ryley Walker teilt, beweist schon seit seinen frühen Platten, dass er über Genre-Tellerränder hinausschaut. Auf seiner neuen Platte "Nakama" kollaboriert er mit unterschiedlichsten Künstler*innen, die nur bedingt in die Kategorie Folk passen.

Pirate Radio von Sweet Lizzy Project
Mondo Mundo

High Fidelity - Pirate Radio von Sweet Lizzy Project

Lisset (Lizzy) Diaz gründete Mitte der 10er-Jahre eine fünfköpfige Indie-Rock-Band in Havanna, Kuba: das Sweet Lizzy Project. Aufmerksam auf sie wurde Raoul Malo von den Mavericks, selbst Kind kubanischer Einwanderer in den USA, der sie unter seine Fittiche nehmen wollte. Malo selbst hat sich vorgenommen, musikalische Verbindungen auf die Insel zu unterstützen.

"Portrait Of A Dog" von Jonah Yano
Innovative Leisure

High Fidelity - "Portrait Of A Dog" von Jonah Yano

"Portrait of a Dog" ist das zweite Album des in Japan geborenen Kanadiers Jonah Yano. Das erste mit dem Titel "Souvenir" erschien im Jahr 2000 und versammelte charmante Songs, die sich jedem Trend entzogen. Es erinnerte ein wenig an Toro y Moi, vor allem an das, was er mit seiner Band The Mattson 2 veröffentlichte. "Portrait of a Dog" greift diesen Vibe und das Streben nach einem einfach guten Song auf und geht dann doch einen gewaltigen Schritt weiter.

Destination X von Dead Moon
Mississippi Records / Cargo

High Fidelity - Destination X von Dead Moon

Ein Glück Mono. Das achte Album des Portlander Kulttrios Dead Moon wird nach über 20 Jahren erstmals wiederveröffentlicht. Vorsichtig remastered, aber zum Glück noch immer in Mono.

Oas von Dina Ögon
Playground

High Fidelity - Oas von Dina Ögon

Dass die Schweden und Schwedinnen ein Händchen für Popsongs haben, daran haben wir uns spätestens seit Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid gewöhnt. Was wir bisher nicht wussten: Sie können auch grooven.

"The Tacks" von The Tacks
Rockstar Records

High Fidelity - "The Tacks" von The Tacks

Die kürzeste Distanz zwischen Berlin und Christchurch in Neuseeland sind 18.174 Kilometer. Das Debütalbum der Christchurcher Band The Tacks zeigt uns aber, wie nah wir uns sind und wie sehr Musik verbindet.

Life On Earth von Hurray For The Riff Raff
Nonesuch (Warner)

High Fidelity - "Life On Earth" von Hurray For The Riff Raff

Alynda Mariposa Segarra ist seit etwa zehn Jahren mit wechselnden Mitstreiter*innen als Hurray For The Riff Raff unterwegs. Der Bandname soll nach eigener Angabe die Outsider feiern, "Riff Raff" stehe für die "weirdos and poets", die den Status Quo in Frage stellten. Sie wurden in der Bronx bei Onkel und Tante groß, wurden mit Doo-Wop und Motown musikalisch sozialisiert. Seit fast 15 Jahren sind sie in New Orleans beheimatet und legten von dort aus vor etwa einem Jahr ein sehr schönes Album vor: "Life On Earth".

Only You von Steve Monite
Soundway / Indigo

High Fidelity - Only You von Steve Monite

Er wird in seiner Heimat Nigeria als der „King of Boogie“ gepriesen. Erstaunlich, denn Steve Monite hat genau ein Album veröffentlicht. Das war 1984 und es hieß: „Only You“. Es gilt als „holy grail“ des Afro-Funk. Originalpressungen bringen schon mal bis 1.300 USD. Jetzt wurde es wiederveröffentlicht.

Liederbuch von Die Welttraumforscher
Bureau B

High Fidelity - Liederbuch von Die Welttraumforscher

Manchmal ist es nur ein einzelner Buchstabe, der einen großen Unterschied macht. In unserem Fall sind es die zwei Ts, die eben nicht die WeltRaumforscher benennen, sondern die WeltTraumforscher.

Exiled On Mabel St. von Rich Hopkins and Luminarios
Blue Rose

High Fidelity - "Exiled On Mabel St." von Rich Hopkins and Luminarios

Rich Hopkins wurde am 10.01.1958 in Texas geboren. 1985 gründete er seine erste Band, die Sidewinders. 1992 starte er die Luminarios, die mal als Trio, mal als Quartett, Quintett oder einfach als loser Haufen befreundeter Musiker aus der Szene von Tucson, Arizona und Austin, Texas, musizieren.

Malebox von Patrick Cowley
Dark Entries Records

High Fidelity - Malebox von Patrick Cowley

Patrick Cowley ist einer der unsung heroes der elektronischen Musikgeschichte. In seinem Studio in San Francisco hat er Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger die Disco Music weiterentwickelt, ihr einen durchgehenden Rhythmus ohne Breaks gegeben, sie schneller, hypnotischer, treibender gemacht.