Album der Woche - Local Valley von José González

Local Valley von José González
Local Valley von José González | © City Slang

Mit seiner Interpretation von The Knifes "Heartbeats'" wurde er bekannt und seitdem konnte er mehr als 1 Milliarde Streams verzeichnen. Nun veröffentlicht der schwedische Singer-Songwriter nach sechs Jahren Pause sein viertes Soloalbum "Local Valley".

Es ist das erste, auf dem er all seine Wurzeln zusammenführt, indem er Songs auf Englisch neben Songs auf Spanisch und auf Schwedisch stellt. Er hätte als Teenager mit dem Texten auf Englisch angefangen, weil seine Freunde das auch getan haben. Nun als 42-jähriger Vater gebe es keinen Grund, sich beim Singen auf Spanisch oder Schwedisch unbehaglich zu fühlen, sagt der Schwede mit argentinischen Wurzeln.

Zuletzt war er mit seiner Band Junip unterwegs oder hat zusammen mit Ben Stiller und Ted Shapiro an dem Soundtrack des Films "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty" gearbeitet. Kein Wunder, sind seine warmen, atmosphärischen Songs doch buchstäblich wie geschaffen für Filme dieser Art. Eine Arbeit, die ihm viel über Stimmungen gelehrt hat. "Wenn du einen Film hast, bist du auf der Suche nach einer bestimmten Stimmung“, sagt José, „und nicht so sehr auf der Suche nach den perfekten Harmonien oder Akkordfolgen". Dann fungiere ein Song, die Musik wie ein Szenenbild.



Nach fast zwei Jahrzehnten weiß José Gonzalez genau, wer er ist. Er könne sich verschiedenen Stilen öffnen, meint er. Ein vielseitiges Album sollte "Local Valley" werden. Er müsse nicht dogmatisch bleiben, denn all seine Songs würden immer nach ihm selbst klingen. Ein Trademarksound, der vor allem von seinem charakteristisch behutsamen Gesang herrührt. Einige der neuen Songs sind durch die Sounds und Rhythmen von Afro-Beat-Begründer Fela Kuti beeinflusst.

So wie "Head On", den Gonzalez als Kampfsong bezeichnet, der durch Kutis Song "Zombie" inspiriert ist. Die Aussage des Songs ist so einfach wie kompliziert. Er sagt: Wir sollen endlich das anpacken, was wir längst als Ungerechtigkeiten erkannt haben: Die Ausbeutung anderer Völker oder der Natur beispielsweise. "Sucht nicht nach Ausreden, sondern geht es an", flüstert Jose Gonzalez - "Head on"! Ein explizit politischer Musiker sei er nicht, sagt der Schwede. Er finde, dass Politik ein Wort sei, dass Leute dazu bringt Dinge abzulehnen, bevor sie überhaupt zugehört haben. Er versuche also, nicht politisch zu sein, aber interessante und nachdenkliche Songzeilen zu formulieren.

Claudia Gerth, radioeins

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