Album der Woche - Die traurigen Hummer von Moritz Krämer

vorgestellt von Laurina Schräder

Die traurigen Hummer von Moritz Krämer
Die traurigen Hummer von Moritz Krämer | © Tapete/Indigo

Mehr als zwei Jahre nach “Ich habe einen Vertrag unterschrieben” erscheint nun das dritte Studioalbum von Moritz Krämer, das eigentlich schon damals hätte erscheinen sollen: “Die traurigen Hummer” - eine Anthologie unterschiedlicher Alltagsszenen.

Langsam hat es sich entwickelt und Krämer hat über Jahre einzelne Melodien und Texte, die ihm begegnet sind, sorgsam aufgehoben und verstaut, um sie später wie in einer Collage zu Songs zu verarbeiten. Andere Impulse und Gedanken dagegen hat er sofort, und in einem Rutsch runtergeschrieben. Entstanden ist das Album weitgehend vor der Pandemie, dennoch sind die Lyrics keineswegs gestrig oder veraltet. Denn Moritz Krämer verpackt konkrete und persönliche Geschichten abstrakt, und verschafft ihnen so eine gewisse Zeitlosigkeit.



Auf “Die traurigen Hummer” geht es um vieles: um sozialen Druck und Versagensängste, politische Machtlosigkeit, Beziehungskonflikte. Aber schließlich geht es auch darum, dass nichts irreparabel ist. Gestützt werden Moritz Krämers Thesen durch Melodien, die leicht und optimistisch sind. Sie fangen die Texte auf und helfen dabei, wie Freund:innen, sie einzuordnen.

Laurina Schräder, radioeins

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