Die eigene Produktpalette schwillt derweil immer weiter an: Ob immersive Single-Releases, bei denen die Protagonisten der Band, Sänger 2D, Russel Hobbs, Noodle und Murdoc Niccals auf dem Picadilly Circus und Times Square performen, ein Podcast oder eben auch ein eigener Kult.

Als ‘Great Leader’ schickt Murdoc Niccals seit neuestem E-Mails, Predigten an seine Schäfchen; die Seelen, die ihm und seinem Kult „The Last Cult“ folgen wollen. Niccals ist endlich der Hohepriester, der er schon lange anstrebte zu sein. Das Thema "Kult" zieht sich durch das neue Album "Cracker Island". Alles, das trende sei eigentlich ein Kult, erzählt Damon Albarn kürzlich im Interview bei Apple Music – und kritisiert damit wohl die schnelle, unreflektierte Art Dinge übermäßig zu verehren.

Seit einem Jahr liegt das Album schon bereit. Dass es jetzt erst veröffentlicht wird, liege am Stau bei den Vinylpresswerken, erzählt Albarn. Die Veröffentlichung nach Produkten zu unterteilen, um "Cracker Island" schon eher rauszubringen kam allerdings nicht infrage. Das Physische sei bei der virtuellen Band eben wesentlicher Bestandteil. Das Narrativ bestimmt eben den Mythos – und den halten die Gorillaz auch mit "Cracker Island" gekonnt am Leben.

Laurina Schräder, radioeins