Dafür hat sie (wie schon beim besagten Album) nach mehrjähriger Unterbrechung den Namen ihrer Begleitband The Johnsons reaktiviert. Deren neueste Inkarnation ist eine Mischung aus langjährigen Wegbegleiter:innen wie Julia Kent (Cello), Multiinstrumentalist Doug Wieselman oder der Tänzerin Johanna Constantine und neuen Mitstreiter:innen wie Chris Vatalaro (Schlagzeug) oder dem Produzenten und Gitarristen Jimmy Hogarth. Gemeinsam geht es nun auf eine abenteuerliche musikalische Reise durch das facettenreiche Werk von Anohni, die sich in den vergangenen bald 30 Jahren in den verschiedensten Bereichen ausprobiert und bewiesen hat – von Performances mit selbstproduzierten Playback-Kassetten auf kleinen New Yorker Bühnen bis hin zu gemeinsamen Auftritten mit Symphonieorchestern in renommieren Konzertsälen weltweit; von Dance- und Soul-Tracks über elektronische Experimente bis hin zu Kammerpop und "Avant-Klassik".

Dabei ist Anohnis Anliegen größer als Musik, ihre Kunst ein Vehikel: Dem "Angesicht einer komplexen und manchmal grauenhaften Umwelt", so ist in der Absichtserklärung zur Tour zu lesen, will sie "Mut, Widerstandsfähigkeit, Demut und Aufrichtigkeit gegenüberstellen". Dafür eignen sich die Songs der 52-Jährigen und ihre einzigartige Stimme nun wirklich hervorragend. Gut möglich also, dass die Zitadelle an diesem 9. Juli zu einem Ort der emotionalen Erweckung wird. Ein ganz besonderes Konzert wird es allemal.