Abenteuer/Komödie/Familie - Barbie
Barbie lebt ihren Traum in Pink. Im "Barbie-Land", einer perfekten, knallbunten, künstlichen Plastikwelt, einer Art Puppen-Truman-Show, umgeben von unzähligen anderen, dauergrinsenden Barbies und Kens. Doch plötzlich tun sich Risse auf, deplatziere Todesahnungen verdüstern Barbies glattes Gesicht.
Regisseurin Greta Gerwig (bisher ein Independent-Star mit Filmen wie "Frances Ha." und "Ladybird") schickt in ihrem überraschenden, sehr komischen Film die blonde Heldin zusammen mit Ken in die wirkliche Welt, um die Ursachen für diese Realitäts-Einbrüche zu finden. Dort trifft sie mit naivem Blick auf eine männlich dominierte Welt und patriarchalische Rollenbilder, die im Film ständig gebrochen und ironisiert werden.
Greta Gerwig, die das originelle Buch zusammen mit ihrem Mann Noah Baumbach schrieb, vermag es mit ihren überaus witzigen Darstellern Margot Robbie und Ryan Gosling wichtige, heiß diskutierte Themen wie Machismos, Emanzipation, weibliche Stereotype zu verhandeln, unverkrampft, mit Humor und ohne jeden Dogmatismus. Das wünschte man sich von den aktuellen Debatten auch manchmal. Vielleicht brauchen wir einfach mehr Barbie in unserem Leben.
Kritiker: Knut Elstermann