Drama - All of Us Strangers
Der britische Regisseur Andrew Haigh hat mit "Weekend" (2011) einen modernen Klassiker des queeren Kinos gedreht. Sein neuer Film "All of Us Strangers" basiert auf einem Roman des Japaners Taichi Yamada und erzählt vom Drehbuchautoren Adam (wunderbar sensibel von Andrew Scott gespielt) der in einem leeren Hochaus lebt.
Dort verliebt er sich in den einzigen Mitbewohner, den geheimnisvollen Nachbarn Harry (Paul Mescal, bestens bekannt aus "Aftersun") und findet dadurch die Kraft, sich seiner tragischen Vergangenheit, des frühen Verlustes seiner Eltern zu stellen. Die Eltern sind in der Erinnerung auch tatsächlich anwesend, ein merkwürdiger, surrealer Effekt.
Mit traumhaft schönen Bildern, in denen Realität und Traum verschmelzen, erschafft Haigh einen ganz eigenen Kosmos, in dem das liebende Begehren die Einsamkeit durchbricht, eine große, geradezu hypnotische Liebesgeschichte.
Kritiker: Knut Elstermann