Luxus Livemusik - wer kann sich noch Konzerte leisten?
Die Preise für Konzertkarten kennen seit Jahren nur noch eine Richtung: aufwärts. Eine Karte für die Band Pearl Jam beispielsweise kostete bereits vor zwei Jahren 106 Euro plus Gebühren, in diesem Jahr wird sie für 174 Euro plus Gebühren verkauft. Die Gründe sind vielfältig: Inflation und steigende Energiekosten infolge des Ukrainekriegs, steigende Honorare für Künstler*innen und Techniker*innen sowie der Fachkräftemangel seit der Coronakrise. Insgesamt sind die Kosten in der Konzertbranche in den letzten Jahren um etwa 40 Prozent gestiegen. Doch der Trend zu teureren Konzerttickets ist älter als Corona, weil sich die Musikbranche wandelt:
Früher sei eine Live-Tour dafür da gewesen ein Album zu promoten, weswegen die Labels die Eintrittskarten mitunter subventioniert hätten, sagt Johannes Everke vom Bundesverband der Konzert und Veranstaltungswirtschaft (BDKV). Das sei aber vorbei, weil kaum noch Platten verkauft werden. Heute wolle jeder am Livegeschäft mitverdienen
Ein weiterer Preistreiber ist der Verkauf der Tickets selbst. Unternehmen wie Eventim und Ticketmaster haben hier quasi ein Monopol errichtet und berechnen teils intransparente Gebühren - zum Schaden der Fans.
Ein Ende der Preisspirale ist nicht in Sicht. Warum auch? Zumindest die großen Stars, wie Taylor Swift, Depeche Mode und Adele bekommen die Hallen voll. Verlierer sind im Zweifel die weniger bekannten Indie-Künstler*innen, denn Geld kann natürlich nur einmal ausgegeben werden. Eine mögliche Lösung könnte mehr staatliche Förderung für die Clubkultur sein. Doch die müsste erstmal politisch durchgesetzt werden.
Wie sehen Sie das Thema? Sind Ihnen Livekonzerte zu teuer? Oder sind Sie bereit für Ihren Lieblingsstar fast jeden Preis zu bezahlen? Wünschen Sie sich Staatliches Eingreifen in Form von Subventionen für Clubs und kleine Künstler? Oder ist Livemusik ein Markt wie jeder anderer auch, aus dem sich der Staat heraushalten sollte? Diskutieren Sie mit uns in „Die Weber“ mit Katja Weber. Am Freitag von 10 bis 13 Uhr auf radioeins. Oder schicken uns Ihre Meinung, Gedanken und Erfahrungen schon jetzt per Mail an dieweber@radioeins.de oder Sie sprechen uns auf den radioeins-Anrufbeantworter unter: 0331 70 99 555.
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