Wissenschaft - Kontroverser Gesetzesbeschluss: Die Zukunft der Moore in der EU
Am Mittwoch wurde nach langen und intensiven Diskussionen mit knapper Mehrheit das EU-Naturwiederherstellungsgesetz verabschiedet. Während konservative Fraktionen im EU-Parlament aus Sorge vor weitreichenden Veränderungen für die Landwirtschaft gegen den Gesetzesvorschlag stimmten, unterstützten tausende Forschende in einem offenen Brief die Annahme der Regelungen. Jedoch wurden die Maßnahmen zur Wiedervernässung und Renaturierung der Moore aus dem Gesetzentwurf gestrichen, obwohl mehr als die Hälfte der Moorlandschaften in der EU als zerstört gelten - in Deutschland sind es sogar fast 100 Prozent. Dabei spielen Moore eine zentrale Rolle im Klimaschutz.
Intakte Moore können nicht nur große Mengen Kohlendioxid speichern, sondern tragen auch zur Verbesserung der Wasserqualität bei und leisten einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität. Um einen Einblick in die Zukunft der Moore nach der Abstimmung im EU-Parlament zu erhalten, haben wir uns mit der renommierten Landschaftsökologin Dr. Franziska Tanneberger unterhalten. Sie ist Moor-Expertin und Leiterin des Greifswald Moor Centrums (GMC) und forscht außerdem an der Universität Greifswald.