Dokumentation - Die unendliche Erinnerung
In diesem sehr berührender Dokumentarfilm von Maite Alberdi geht es um Liebe und Erinnerung, um den Kampf eines in Chile sehr bekannten Ehepaares gegen den Verlust von Geschichte und Identität.
Paulina Urrutia ist eine beliebte Schauspielerin und war Kulturministerin in der ersten Regierung der sozialistischen Präsidentin Michelle Bachalet. Ihr Mann Augusto Gongora ist ein prominenter Journalist, der sich durch die mutige Aufdeckung der Verbrechen der Pinochet-Diktator einen Namen gemacht hat. Sie waren schon etwa 20 Jahre verheiratet, als bei ihm Alzheimer diagnostiziert wurde.
Die Regisseurin Maite Alberdi kannte beide schon seit ihrer Kindheit. Fünf Jahre hat sie das Paar mit der Kamera begleitet, sie zeigt die große Liebe und geduldige Zuwendung, aber auch Momente der Verzweiflung und der Wut. Privates und Politisches verschmelzen hier auf tragische Weise. Das Vergessen einer von der Diktatur noch immer traumatisierten Gesellschaft und das schmerzliche Verdämmern eines Mannes, dem es immer um kollektives Erinnern ging, vor allem aber ist es ein wunderbar zärtlicher Liebesfilm.
Kritiker: Knut Elstermann