- Die Theorie von allem
Wir sind im Jahre 1962, in der schlimmsten Zeit des Kalten Krieges, der politischen Paranoia. Der junge Physiker Johannes Leinert (Jan Bülow, den man bestens als Udo Lindenberg kennt) reist in die Schweizer Alpen zu einem Wissenschaftlerkongress, zusammen mit seinem Doktorvater. Doch dort hängen alle bald fest wie auf dem Zauberberg, mysteriöse Ereignisse treten ein, das Unwahrscheinlichste wird plötzlich möglich, Wahn und Wissenschaft sind nicht mehr zu trennen.
Timm Krögers faszinierender Schwarz-weiß-Film zieht uns immer tiefer hinein in eine Welt der wilden Spekulation und spielt dabei souverän mit den Bildern des klassischen Thrillers. Mit einem großartigen Ensemble (unter anderen Hanns Zischler, David Bennent und Olivia Ross) und visueller Kraft umkreist Kröger die Geheimnisse von Paralleluniversen, von deutscher Vergangenheit und menschliche Abgründen und geht dennoch nie im Strudel der überbordenden Einfälle unter. Der wunderbar eigenwillige Film war der deutsche Wettbewerbsfilm in Venedig und er erhielt dort sehr verdient den Kritikerpreis.
Kritiker: Knut Elstermann