Drama - Die Linie

Die Linie © Piffl Medien
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Die französisch-schweizerische Regisseurin Ursula Meier vermag es immer wieder, psychologisch genaue Innenansichten von schwierigen Familien zu vermitteln. In diesem Berlinale-Film von 2022 erzählt sie von der 35jährigen Margaret, die sich nach einem tätlichen Angriff auf ihre verhasste Mutter dem Haus nur noch auf 100 Metern Entfernung nähern darf.

Die kleine Schwester zieht diese blaue Linie tatsächlich, eine eindringliche neue Ordnung des familiären Raums. Wie sich dabei das alltägliche Leben nach draußen verlagert, etwa der Gesangsunterricht, den die Schwester von Margaret nun auf der Wiese erhält, hat bei aller Dramatik auch surreal-komische Seiten.

Das Ereignis ist nicht der Star Valeria Bruni Tedeschi, die hier als exaltierte Mutter etwas zum Overacting neigt, sondern in der Rolle der wütenden Tochter die belgische Schauspielerin und Musikerin Stéphanie Blanchoud ("Public Enemy"), die auch am Soundtrack mitarbeitete. Ihre Verzweiflung, ihre unkontrollierbare, auch für sie bedrohliche Aggression, aber auch ihre Liebesbedürftigkeit, ihre Sehnsucht nach Geborgenheit geben dem Film über eine gestörte Familie eine intensive, besinnungslose Verzweiflung.

Kritiker: Knut Elstermann

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