Drama/Krimi/Romanze - Bis ans Ende der Nacht
Der verdeckte Ermittler Robert (Timocin Ziegler) soll sich mit der Transfrau Leni (Thea Ehre) in einen Drogenhändlerring einschleusen. Das ist ein sehr aufwühlender Auftrag, denn die beiden waren früher, vor Lenis Geschlechtsanpassung, ein Paar.
Dieser raffiniert gebaute Berlinale-Film mit seinen Sprüngen, Spiegelungen und gebrochenen Perspektiven (hervorragende Kamera: Reinhold Vorschneider) wirkt überaus stilbewusst in seiner durchdachten, nächtlichen Ästhetik, was selten im deutschen Kino ist. Die Intensität entsteht nicht nur aus der eigentlichen Thriller-Handlung, sondern aus der ungeheuren inneren Spannung dieser Paarbeziehung.
Thea Ehre erhielt für ihre verletzliche, feinfühlige Darstellung sehr verdient bei der Berlinale einen Silbernen Bären. Nach "die Lügen der Sieger" (2014) mit Florian David Fitz ist dieser fesselnde Film eine erneute, sehr eigenständige Annäherung des Berliner Regisseurs Christoph Hochhäusler an das klassische Genrekino.
Kritiker: Knut Elstermann